Krimis ohne Mord und Totschlag

Elfi Sinn schreibt Cosy-Crime-Geschichten

Sie hat sich in ihrem Leben schon für einige Hobbys begeistern können. Doch ihren Lesern ist Elfi Sinn inzwischen vor allem als Autorin von Cosy-Crime- und anderen Geschichten bekannt.

Die Hohenschönhausenerin begann 2006 im Seniorenchor „Die Herbstzeitlosen“ zu singen. 2008 kam Line Dance bei den „Silver Eagles“ hinzu. Und seit 2017 ist das Schreiben das große Hobby von Elfi Sinn. Ihre Texte erschienen bereits in 23 Büchern, und Ideen für weitere Geschichten findet die 76-jährige immer wieder.

Mehr als 20 Jahre hat die Hobby-Autorin als Heilpraktikerin in eigener Praxis gearbeitet. Sie kann deshalb auch auf Veröffentlichungen zu psychologischen und gesundheitlichen Problemen in Fachjournalen und Frauenzeitschriften verweisen. Seit 2017 ist sie im Ruhestand. Weil sie sich aber im Rentenalter noch weiter beschäftigen wollte, kam sie auf die Idee, für Kinder ein Buch zum Umgang mit Finanzen zu schreiben. So erschien 2017 zunächst ihr Erstling „Club der kleinen Millionäre – Coole Kids und der clevere Umgang mit Geld“.

Nach diesem unterhaltsamen Ratgeber entschloss sie sich, auch ein Buch für ihre Generation zu schreiben. So erschien ein Jahr später „Die Silver Girls – Das Programm gegen Jugendschwund“. Elfi Sinn merkte: „Wenn man über ein Thema spannend und etwas geheimnisvoll erzählt, fesselt es die Leser umso mehr. Mit solchen Geschichten kann man dann auch Tipps und Ratschläge vermitteln, die in einem Ratgeber vielleicht etwas trocken rüberkommen.“

Aus diesem Grund wandte sich Elfi Sinn dem Genre der Cosy-Crime-Geschichten zu. Wie das Wort "cosy" (zu deutsch: "gemütlich") schon sagt: Dabei handelt es sich um Geschichten, in denen Mord und Totschlag keine Rolle spielen. Es sind eher Gaunereien, Betrügereien, Diebstähle oder Einbrüche, um die es geht. Eines der ersten Bücher, das Elfi Sinn schrieb, trägt den Titel „Sophie und die Krimifrauen vom alten Bahnhof“. Darin geht es um Sophie, eine junge Privatdetektivin, die beim Ermitteln von ihrer lebenserfahrenen Großmutter unterstützt wird. Als unscheinbare Seniorin kann diese die Leute besser ausfragen. Weitere Buchtitel, aus denen inzwischen kleine Reihen entstanden sind, heißen „Machen wir es wie Miss Marple“ und „Die Schlager-Goldies greifen ein“. Mit Lokalkolorit schrieb Elfi Sinn die Cosy-Crime-Geschichte „Die Weiberwirtschaft – Frauenpower im Mühlengrund“, einem Ort, der sich nicht weit entfernt von ihrer Wohnung befindet. „Meine Geschichten richten sich vor allem an die ältere Generation“, erklärt die Hobby-Autorin. „Bei mir gehen die Geschichten auch immer gut aus: Die Täter werden gefasst und bekommen ihre gerechte Strafe.“

Ihre Anregungen bekommt sie in der Regel aus Erlebtem und Gehörtem, zum Beispiel aus der Polizei-Berichterstattung. Wenn zum Beispiel auf den neuesten Enkeltrick hingewiesen wird, könnte daraus eine neue Geschichte entstehen, nennt Elfi Sinn ein Beispiel.

Ihre Bücher bringt die Hobby-Autorin im Selbstverlag Books on Demand heraus. Sie haben meist zwischen 180 und 200 Seiten. „Ich achte darauf, dass die Schriftgröße den Bedürfnissen älterer Leser angepasst ist“, erklärt Elfi Sinn. Vertrieben werden die Bücher, die zwischen zehn und zwölf Euro kosten, über gängige Buchvertriebsportale. Der Vertrieb übers Internet sorgt dafür, dass die Hohenschönhausener Cosy-Crime-Autorin inzwischen auch Fans in Pennsylvania/USA und in Australien hat. Und sogar eine schwedische Universitätsbibliothek orderte bereits ihre Bücher.

Zurzeit arbeitet die Hobby-Autorin an zwei neuen Büchern, in denen sie ihre Leser in die "Blaue Zone“ mitnehmen möchte. Mehr wird noch nicht verraten.