An der Wartenberger sollen Millionen investiert werden
Insgesamt will die Investorengruppe, darunter der US-amerikanische Gesundheitsfonds "Evergreen", 48 Millionen Euro Fläche investieren. Die Pläne stellte der Architekt Jörg Papendieck zusammen mit dem Bezirksamt am 6. November der Öffentlichkeit vor. Dabei ist eine Mischung aus Wohn- und Handelsflächen für das Areal vorgesehen. Baulicher Mittelpunkt soll dabei ein viergeschossiger Wohnturm an der Falkenberger Chaussee mit rund 80 altersgerechten Wohnungen sein. "Hier ist auch eine Pflegestation vorgesehen, die vom Deutschen Roten Kreuz und den Johannitern getragen wird und den Mietern rund um die Uhr zur Verfügung stehen wird", weiß Papendieck. Ein Kulturcafé ergänzt die Anlage. Dem Wohnturm angeschlossen ist eine Gewerbezeile, in der unter anderem eine Drogerie, ein Bekleidungsgeschäft und ein Geschäft für Matratzen Platz finden sollen. "Für diese gesamte Zeile soll ein städtebaulich-architektonischer Wettbewerb stattfinden. Ziel ist es, die Fassade zur Falkenberger Chaussee attraktiv zu gestalten", erklärt der Architekt.
Ein weiterer Verbrauchermarkt mit rund 3700 Quadratmetern Verkaufsfläche ist zusätzlich neben dem Kino zur Bahnanlage hin geplant. Dort sollen in einer Tiefgarage rund 250 Stellplätze zur Verfügung stehen. Das Areal hinter dem Kino wird ferner für klassische Wohnbebauung genutzt werden: In vier Zeilenbauten sollen Mietwohnungen in Größen zwischen 38 und 70 Quadratmetern entstehen.
Zudem soll das Areal besser angeschlossen werden: In den Fokus rückt dabei der Bereich zwischen dem Bahnhof Hohenschönhausen und der Neubebauung. Der vorhandene Übergang zur Wartenberger Straße hin wird aufgewertet, die Fernwärmeleitungen sollen mit Hilfe von Studenten der Kunsthochschule Weißensee attraktiver gestaltet werden. Noch eine Zukunftsvision ist eine Fußgängerbrücke, die das Areal direkt mit dem Verkehrsknotenpunkt verbinden könnte. Dem Bau einer solchen Brücke müsste die Deutsche Bahn zustimmen, die Kosten lägen bei etwa zwei Millionen Euro. Geld vom Investor des Neubauprojekts gibt es hierfür nicht.
Bislang hat die Investorengruppe eine Bauvoranfrage für ihr Projekt gestellt. "Insgesamt wird das vorhabenbezogene Bebauungsplanverfahren etwa zwei Jahre dauern", erklärte der Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU) bei der Vorstellung der Pläne am 6. November. Die Öffentlichkeit soll frühzeitig beteiligt werden, so Nünthel.
Vielen reicht das nicht: "Wir wollen das Projekt in jeder Stufe seiner Entwicklung begleiten", sagte Karl-Heinz Schild, Sprecher der Kiezaktive in Hohenschönhausen. Die Kiezaktive hatten im Vorfeld eine Bürgerbefragung durchgeführt, was mit der Brache in Zukunft passieren soll (die Berliner Woche berichtete). Die Kiezaktive sehen das Bauvorhaben eher kritisch, da mit dem Linden-Center bereits ein gut frequentiertes Handelszentrum in nächster Nähe existiert. Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) begrüßt hingegen die Pläne. "Der Platz ist tot. Eine weitere Nutzung heißt, einen Anziehungspunkt zu schaffen."
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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