Anwohner fordern endlich Lärmschutz an der Bahntrasse

Nachts passieren Güterzüge den Bahnhof Hohenschönhausen und sorgen für Lärm. | Foto: Wrobel
  • Nachts passieren Güterzüge den Bahnhof Hohenschönhausen und sorgen für Lärm.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Neu-Hohenschönhausen. Seit vielen Jahren beschweren sich Bürger wegen des Lärms entlang der Bahntrasse an der Pablo-Picasso-Straße. Passiert ist bislang nichts.

"Seit 24 Jahren wohne ich in der Randowstraße", sagt Dieter Dyballa. Seit ebenso vielen Jahren lebt der 74-jährige mit dem Lärm der Bahntrasse entlang der Pablo-Picasso-Straße. Er fordert seit Jahren einen Lärmschutz, sammelte Hunderte von Unterschriften. Doch die Deutsche Bahn bewegte sich nicht. "Ich werde stets vertröstet." Er lebt unfreiwillig mit dem Lärm. Das Schlafen bei offenem Fenster im Sommer ist kaum möglich. Besonders die nächtlichen Güterzüge bringen den Senioren um den Schlaf.

Die Forderung der Anwohner griff die Fraktion Die Linke in der Bezirksverordnetenversammlung zuletzt vor einem Jahr auf und ersuchte das Bezirksamt, sich bei der Deutschen Bahn für geeignete Lärmschutzmaßnahmen einzusetzen. Das Bezirksamt hatte da bereits in den Vorjahren beim Senat und bei der Deutschen Bahn auf die Lärmbelastung aufmerksam gemacht.

Doch der Streckenabschnitt schaffte es weder in das Programm der Deutschen Bahn, mit dem bestehende Schienenwege einen Lärmschutz erhalten, noch wurde der Streckenabschnitt im "Lärmaktionsplan" des Landes Berlin berücksichtigt.

Dabei setzt die Deutsche Bahn bereits seit 1999 ihr Lärmsanierungsprogramm um. Je lauter die Strecke und je mehr Personen betroffen sind, desto eher werde die Strecke in die Prioritätenliste des Lärmsanierungsprogramms aufgenommen, heißt es seitens des Unternehmens.

Bis 2012 wurden 442 Kilometer Schallschutzwände über das gesamte Streckengebiet in Deutschland errichtet und fast 50 000 Wohnungen mit Schallschutzfenstern versorgt.

Die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (Linkspartei) will das Anliegen der Anwohner rund um die Pablo-Picasso-Straße und die Egon-Erwin-Kisch-Straße unterstützen und sich nun bei der Deutschen Bahn Gehör verschaffen. "Ich habe einen Brief an den DB-Vorstand formuliert mit der Bitte um eine Lösung des Lärmproblems", sagt Lötzsch. Messungen der Anwohner hätten ergeben, dass bei geöffneten Fenstern vorbeifahrende Güterzüge eine Lautstärke von bis zu 79 Dezibel erreichten. Das wäre deutlich über dem Richtwert. Laut Deutscher Bahn sollte der Lärm in der Nacht 60 Dezibel und am Tag 70 Dezibel an der Gebäudefassade nicht überschreiten.

Am 23. Oktober lädt Lötzsch Anwohner zur Diskussionsveranstaltung ein, an der auch der Regionalchef der Deutschen Bahn, Tim Brouwer, teilnehmen wird. Die Veranstaltung findet in der Jugendfreizeiteinrichtung "Welseclub" in der Vincent-van-Gogh-Straße 36 statt und beginnt um 18.30 Uhr.
Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 308× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 656× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.230× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.