Neu-Hohenschönhausen. Die humorvolle Seite der russischen Gegenwartskunst gibt es im Studio im Hochhaus zu sehen. Dort wirft die Künstlerin Marina Lyubaskina einen Blick auf ihre Herkunft.
"Diese Künstlerin ist eine großartige Erzählerin", weiß die Kuratorin Brigitte Graf. Im Fokus steht nicht nur die Künstlerin, wie es der Titel der Ausstellung eigentlich nahelegt. In der dreiteiligen Werkschau "Ich" setzt sich Lyubaskina zwar mit viel selbstironischem Humor in Szene, doch sie reflektiert zugleich auch ihre Herkunft. Sie ist im Kaliningrader Gebiet aufgewachsen und seit über zehn Jahren als Künstlerin in St. Petersburg, Moskau und Berlin tätig. "Bissig, aber verträglich verarbeitet sie biografische Erlebnisse mit experimentellen Mitteln, etwa wenn sie die russische Mentalität auf die Schippe nimmt", erklärt Graf. Deutlich wird das etwa in der Foto-Serie "Ich trinke gern Tee" aus dem Jahr 2005. Dort ist die Künstlerin an einem Teetisch zu sehen, wie sie einem außerhalb des Bildes stehendem Gegenüber mit allerlei Gesten etwas zu verstehen geben will. Eine Verhandlung am Teetisch, die durch die exaltierte Mimik komische Züge erhält. Es sind Momente, die augenzwinkernd daherkommen: "Weltpolitik ist eben nicht am Teetisch verhandelbar", weiß Brigitte Graf die Bilder zu entschlüsseln.
Zu den Schlüsselthemen der Schau aus Fotografie, Malerei und Performance-Dokumentation gehört der Begriff Frieden. Aber auch Fetische weiß Lyubaskina symbolisch zu verarbeiten. Als ein künstlerisch-feministischer Protest könnte so etwa die Modenschau-Performance mit dem Titel "Orgasmus" ausgelegt werden: Hier trat die Künstlerin mit einem selbstgenähten Mantel aus Toilettenpapier in der Öffentlichkeit auf - im Innenfutter fanden sich politische Artikel. Eine selbstbewusste Hommage an die Weiblichkeit sind ihre gemalten Bilder. In grafisch anmutendem Stil zeichnete sie die weiblichen Körperkonturen in harten Linien auf die Leinwand.
Die Ausstellung "Ich" im Studio im Hochhaus, Zingster Straße 25, ist bis 19. April zu sehen und zugleich Auftakt zur tiefergehenden Auseinandersetzung mit Kaliningrad, Partnerstadt des Bezirks. Ein Highlight wird die Fotografieschau "Parallele Erinnerung", die am 26. April 19 Uhr eröffnet. Gezeigt werden Bilder aus 150 Jahren Geschichte von Königsberg und Kaliningrad aus der Sammlung Max Popow.
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