Erster Aktionstag für Ein-Eltern-Familien
Alleinerziehend – aber nicht allein gelassen

Birte Driesner und Sarah Wendler vom Netzwerk Alleinerziehende. Sie sind am Aktionstag vor Ort, informieren und koordinieren den Nachmittag. | Foto: Berit Müller
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Einen Nachmittag lang geht es nicht nur um Sorgen und Nöte – dann stehen neben dem Austausch auch Unterhaltung, Spaß und Wohlfühlmomente auf dem Programm. Den berlinweit ersten Aktionstag für Alleinerziehende und ihre Kinder veranstaltet der Bezirk am 23. August im und rund um das Nachbarschaftshaus Ostseeviertel.

Wenn laut Sozialatlas über 38 Prozent der Eltern ihren Nachwuchs allein großziehen, kann ein zertifiziert familienfreundlicher Bezirk nicht über diese Tatsache hinwegblicken. Das hat das Bezirksamt Lichtenberg befunden und sich Hilfe für die sogenannten Ein-Eltern-Familien schon seit einiger Zeit auf die Fahnen geschrieben. Nötig ist das vor allem, weil die Statistiken zeigen, dass der Status Alleinerziehend sehr oft mit einer schwierigen wirtschaftlichen Situation einhergeht.

Schon 2016 wurde in Lichtenberg das Netzwerk Alleinerziehende gegründet, dem sich diverse Träger und soziale Einrichtungen angeschlossen haben, darunter der Verein für Ambulante Versorgung Hohenschönhausen (VAV) und die gemeinnützige pad GmbH. Das Bündnis organisiert seitdem Unterstützung in den unterschiedlichsten Formen – eines der ersten konkreten Angebote war die flexible Kinderbetreuung.

„Wir sind der einzige Bezirk, der so etwas anbietet“, sagt Birte Driesner vom VAV. Der Verein koordiniert das kostenlose Babysitting für die Region Neu-Hohenschönhausen. Es ermöglicht Single-Eltern, sich für jeweils ein paar Stunden entweder um wichtige Erledigungen oder auch mal nur um sich selbst zu kümmern, während sie ihren Nachwuchs in guten Händen wissen.

Oft fehlt Austausch

Doch nicht nur Varianten der Kinderbetreuung entwickelt das Netzwerk. Weil sich Alleinerziehende in vielerlei Hinsicht Hilfe wünschen und diese benötigen, gibt es mehrere Handlungsfelder, die mit Angeboten gefüllt werden: Dabei geht es um Arbeit und Ausbildung, Wohnen, Gesundheit, Freizeitgestaltung und gesellschaftliche Teilhabe. Vor allem fördert das Netzwerk den Austausch unter Ein-Eltern-Familien. „Viele Alleinerziehende sind durch die ständige Abwesenheit des zweiten Elternteils verunsichert“, sagt Sarah Wendler von der pad GmbH. „Weil sie häufig Entscheidungen rund ums Kind allein treffen müssen, haben sie das Bedürfnis, die anstehenden Dinge mit jemandem besprechen zu können.“ Eine gute Gelegenheit dazu bietet sich in Kürze.

Gemeinsam mit dem Bezirksamt lädt das Netzwerk zum ersten Aktionstag für Alleinerziehende ein. Unter dem Motto „Zusammen sind wir weniger ALLEINerziehend in Lichtenberg“ wollen die Initiatoren den Familien einen ganz besonderen Tag schenken. „Austausch und Vernetzung, aber auch Entlastung und Entspannung stehen dabei im Mittelpunkt.“

Beratung, Spaß, Entspannung

In lockerer Atmosphäre, umrahmt von Musik und Unterhaltung, stellen sich unterschiedliche Angebote für Alleinerziehende im Bezirk vor. Für Infos und Austausch vor Ort sind unter anderem Vertreter vom Bezirksamt, vom Jobcenter und von sozialen Einrichtungen in Lichtenberg. Neben den Beratungsmöglichkeiten bietet sich Single-Müttern und -Vätern die Chance, gemeinsam mit ihren Kindern einen schönen Nachmittag zu erleben. Für Spaß und Entspannungsangebote sorgen die Veranstalter. Es gibt Live-Musik, Tanzvorführungen, einen Imbiss, Getränke und vieles mehr.

Zu Gast sind neben dem Schirmherren, Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) auch die Staatssekretärin für Jugend und Familie Sigrid Klebba und die Staatssekretärin für Pflege und Gleichstellung Barbara König (beide SPD). Termin des ersten Aktionstags für Alleinerziehende ist Freitag, 23. August, von 14 bis 20 Uhr im Nachbarschafthaus Ostseeviertel, Ribnitzer Straße 1b.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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