Bürger diskutieren mit Bezirkspolitik über Probleme in den nördlichen Ortsteilen

Mehr als hundert Anwohner nahmen an der Stadtteilkonferenz teil. | Foto: Wrobel
3Bilder
  • Mehr als hundert Anwohner nahmen an der Stadtteilkonferenz teil.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Neu-Hohenschönhausen. Viele Anwohner machen sich Sorgen, ob sie im Alter in ihrem Umfeld weiter wohnen bleiben können. Altersgerechte Wohnungen sind knapp und Barrierefreiheit nicht überall gegeben. Auf der Stadtteilkonferenz machten Bürger ihre Sorgen deutlich.

Viele Anwohner der Großsiedlung schätzen ihr Wohnumfeld. Denn es ist grün, es gibt eine gute verkehrliche Anbindung und auch Freizeitangebote wie etwa die große Anna-Seghers-Bibliothek am Prerower Platz.

Doch der Norden Hohenschönhausens ändert sich mit seinen Bewohnern: In den kommenden Jahren wird der Anteil der Jungen stetig abnehmen. Dafür gibt es bis zum Jahr 2030 immer mehr Menschen über 65 Jahre. Das besagt die Bevölkerungsprognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Schon jetzt ist diese Veränderung spürbar: "Eine altersgerechte Wohnung zu finden ist schwierig. Dabei wollen hier doch die Menschen wohnen bleiben", sagt eine Anwohnerin der Großsiedlung. Und eine Bewohnerin des Dorfes Wartenberg bemerkt seit Jahren, wie Drogeriemärkte und Einzelhandel verschwinden. Übrig bleiben mit dem Linden- oder dem Hansa-Center die großen Handelszentren. "Die Wege werden für viele Anwohner immer länger", findet die Wartenbergerin.

Ein größeres Ohr für diese Probleme zu haben, darum bemüht sich derzeit das Bezirksamt. Es erstellt fünf "Stadtteilprofile" für fünf Regionen im Bezirk. Die Profile sollen künftig der Verwaltung helfen, nicht am Bedarf vorbeizuplanen. Als Grundlage dienen Statistiken, aber auch Beobachtungen und Hinweise der Bürger. Am 27. April hatten die Anwohner der drei Dörfer Malchow, Wartenberg, Falkenberg und der Großsiedlung Hohenschönhausen die Gelegenheit, sich in einer Stadtteilkonferenz einzubringen. Gerade den demografischen Wandel sahen viele auf der Konferenz mit Sorge. Denn Barrierefreiheit sei in der Großbausiedlung selten: Oft versperren Treppen den Zugang zu Aufzügen. Wohnungsbaugesellschaften wie die Howoge bemühen sich um den altersgerechten Umbau von Wohnraum, doch vielfach würde die Gebäudestruktur an sich Barrierefreiheit verhindern, räumte etwa der Stadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU), ein.

Dabei wünschen sich die Bürger mehr Bemühungen auf dem Weg zu einer altersgerechten Stadt: Sie forderten auf der Stadtteilkonferenz ein bezirkliches Konzept, wo zum Beispiel Sitzbänke aufgestellt werden könnten. So könnten Senioren auch längere Wege bestreiten.

Sorgen äußerten Anwohner auch bezüglich der künftigen gesundheitlichen Versorgung, denn schon jetzt herrscht Mangel bei den Fachärzten im Ortsteil. Einige Teilnehmer des Dialogs hoben hervor, dass noch mehr Angebote gegen die Vereinsamung im Alter nötig seien. Hierzu wäre ein Ausbau der Angebote der Seniorenbegegnungsstätten und Vereine nötig.

Nicht zuletzt wollen viele Anwohner auch im Alter fit bleiben: Deshalb wünschen sich einige, die Sicherheit für Radfahrer auf den Wegen zu erhöhen und den Verkehr im Wohngebiet zu beruhigen. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 305× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 607× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 590× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.004× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.