Tiertafel startet Spendenaktion
Corona-Krise gefährdet die Versorgung von 500 Berliner Haustieren
Auch die Berliner Tiertafel hat angesichts der Corona-Krise eine Notfallaktion ins Leben gerufen. Die Ehrenamtlichen wollen sichergehen, dass rund 500 Haustiere in der Stadt weiter Futter und Medizin bekommen. Spenden sind nun willkommener, denn je.
Zunächst aber richtet sich der Verein an alle Berliner, die bereits bei der Tiertafel registriert sind. Sie sollten sich möglichst bis zum 3. April melden, wenn sie für die Zeit bis Anfang Mai Futter und/oder Medikamente für ihre Tiere brauchen. Denn die regelmäßige Ausgabe der Spenden kann wegen der Ansteckungsgefahr erst einmal nicht erfolgen. Nachrichten gehen per SMS an ¿0151 65 77 97 05 oder per E-Mail an berlin@tiertafel.org. Wichtig: Unbedingt Namen und vollständige Adresse angeben.
Kein Geld für Vorräte
„Die Corona-Krise trifft unsere Nutzer besonders hart“, sagt Linda Hüttmann, Vorsitzende der Berliner Tiertafel. Viele seien ohnehin durch chronische Erkrankungen belastet, arbeitslos und hätten nur wenige soziale Kontakte, die ihnen Halt geben. Und sie hätten auch das Nachsehen, wenn es um Vorratskäufe gehe. „Dafür fehlt den Schwächsten in unserer Gesellschaft schlicht und einfach das Geld.“ Angesichts der aktuellen Ausgangsbeschränkungen seien die Tiere für diese Menschen nun besonders wichtig – und die Hilfe bei der Versorgung ihrer Tiere auch. „Wer allein und ohne Job in seiner Wohnung bleiben muss, sollte wenigstens keine Angst um sein geliebtes Tier haben müssen, das wäre eine kaum zu bewältigende seelische Belastung.“
Mit ihrer Spendenaktion will die Tiertafel die drohende Notlage abwenden. Um den bedürftigen Berlinern und ihren Schützlingen auch in dieser Ausnahmesituation zur Seite zu stehen, sammelt der Verein Spenden für Gutscheine, die an die Tierhalter verschickt werden sollen. Wer helfen möchte, erhält Infos unter www.tiertafel.org.
Vier Tonnen Futter jeden Monat
Der gemeinnützige Verein unterstützt seit 2014 Menschen, die wegen einer finanziellen Notlage, gesundheitlichen oder sonstigen Problemen Hilfe bei der Versorgung ihrer Tiere brauchen. Ehrenamtliche organisieren an jedem zweiten Sonnabend eine Futterausgabe am Vereinsstandort in der Wustrower Straße 18 in Neu-Hohenschönhausen. Bis zu 250 registrierte Tierhalter nutzen dieses Angebot regelmäßig. Sie bekommen dort nicht nur Futter, sondern auch Medikamente und Zubehör. Zuletzt profitierten davon bis zu 500 Tiere, überwiegend Hunde und Katzen. Jeden Monat gibt der Verein rund vier Tonnen Futter aus.
Angesichts der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie kann die Ausgabe bis mindestens Ende April nicht stattfinden. Ob die Hilfe vom 2. Mai an wieder wie gewohnt erfolgt, wird die Berliner Tiertafel Ende April je nach Lage entscheiden. Tierhalter können sich dazu auf der Website oder bei Facebook genauer informieren.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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