Freiwillige legen einen Garten auf dem Kirchplatz an
Noch sind die Tomatenrispen grün, nur einige haben bereits ein wenig Röte abbekommen. Auch der Salat, die Radieschen und der Kohlrabi gedeihen prächtig - wie die vielen bunten Blumen, die ihre Köpfe gen Sonne recken.
Wer sich auf einer Bank auf dem Platz vor der Evangelischen Kirche Wartenberg in der Grevesmühlener Straße niederlässt, sitzt nun nicht mehr auf einem kahlen Stadtplatz, sondern mitten in einem blühenden Garten. "Für uns ist es ein großes Zeichen der Wertschätzung, dass der Garten bislang auch ohne Zäune auskommt", sagt Wolfgang Thiede. Im Auftrag der Howoge und der Evangelischen Gemeinde hat Thiede zusammen mit der Pastorin Renate Kersten die Idee für diesen Garten ausgebaut, um den Platz vor der Kirche zu verschönern. Einem Aufruf folgte etwa ein Dutzend Hobby-Gärtner, allesamt Anwohner, die das grüne Fleckchen vor Wochen anlegten. Mit von der Partie war Barbara Grothe, die zusammen mit ihrer Mutter die Beete an und vor der Kirche harkt, neue Pflanzen setzt und den Garten regelmäßig pflegt.
Nachdem im vergangenen Jahr noch diverse Veranstaltungen den Kirchenvorplatz in einem "Aktionssommer" belebt hatten, drohte in diesem Jahr wieder die übliche Ruhe einzukehren.
"Wir sahen die Möglichkeit, hier zusammen mit den Anwohnern etwas zu bewegen", erzählt Wolfgang Thiede, der Mitglied der Gemeinde ist. So treffen sich die Hobby-Gärtner auch jetzt jeden Donnerstag um 10 Uhr, um gemeinsam im Garten zu arbeiten.
"Nutznießer soll die ganze Nachbarschaft sein", sagt der Projektleiter. Und tatsächlich erfreut sich die grüne Anlage einer so großen Beliebtheit, dass Passanten nicht nur das Engagement loben. Einer hat sogar ein selbst gebautes Vogelhäuschen mitgebracht. "Natürlich kann so ein ehrenamtlich bewirtschafteter Garten nicht im englischen Stil sein, aber wir haben einen ordentlichen Mischgarten hingekriegt", sagt Thiede nicht ohne Stolz. Die Wohnungsbaugesellschaft Howoge, Eigentümerin des Platzes vor der Kirche, begrüßt das Engagement und unterstützte das Vorhaben mit einer kleinen Anschubfinanzierung. "Noch bis September wollen wir gärtnern. Dann ist die Vegetations- und damit auch die Gartenzeit vorbei", sagt Thiede. Er hofft, dass das Gartenprojekt jedoch pünktlich zum nächsten Frühjahr erneut starten kann.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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