Verein für ambulante Versorgung Hohenschönhausen
Schon immer ein Ort für Powerfrauen

Frauenpower beim Verein für aktive Vielfalt: Christina Emmrich (Mitte) mit der neuen Verwaltungsleiterin Martina Walter (links) und Geschäftsführerin Britta Brauckhoff. | Foto: Berit Müller
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Der alte Name war ein wenig zu lang und auch nicht mehr zeitgemäß. Also hat sich der Verein für ambulante Versorgung Hohenschönhausen (VaV) im 28. Jahr seines Bestehens umbenannt. Dabei ist ein kleiner Kunstgriff geglückt. „Verein für aktive Vielfalt“ heißt er jetzt, was nicht nur besser zum Träger zahlreicher Kinder-, Familien- und Sozialprojekte passt. Auch das vertraute und gebräuchlichere Kürzel samt Logo konnte er behalten.

Mit einem Selbsthilfetreff in der Gehrenseestraße fing 1991 alles an. Über die Jahre und nach zwei Umzügen entstand daraus ein Stadtteilzentrum, das heute als Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel aus der Großsiedlung nicht mehr wegzudenken ist. Allein damit hätte sich der VaV aber nicht zu einem der wichtigsten Sozialvereine in Lichtenberg mausern können. Wie es im neuen Namen anklingt, ist er deutlich vielfältiger aktiv: als Kitaträger, als Betreiber von Jugendfreizeitstätten, Familien- und Seniorenzentren; mit Schulstationen, mit Angeboten in der Obdachlosen- und Flüchtlingshilfe. Um die 30 Projekte an über zehn Standorten sind es aktuell. „Wir zählen sicherlich zu den Trägern mit der buntesten Angebotspalette im Bezirk“, sagt Christina Emmrich, Vorstandsvorsitzende und Gründungsmitglied. „Bei uns heißt es deshalb gern: Von der Wiege bis zur Bahre gibt es hier nahezu alles.“

Ein Blick auf wichtige Ereignisse im vorigen Jahr zeigt, wie breit sich der VaV aufgestellt hat: So feierte er Grundsteinlegung und Richtfest für die neue Kita Pirateninsel – seine nunmehr fünfte. Hinter den Umbau und die Neueröffnung des Familienzentrums Leuchtturm konnte er ein Häkchen machen, auch sein Nachbarschaftscafé in der Ribnitzer Straße steht seit Kurzem wieder allen Besuchern offen. Ein Kitafachtag, ein Musikfestival und das erste Fest für Alleinerziehende aus ganz Berlin mit tagesfüllendem Programm hat der Verein auf die Beine gestellt. Fast selbstverständlich ist es inzwischen, dass er sich sowohl beim Maifest „Bunte Platte“ als auch beim vorweihnachtlichen Lichterfest am Rathaus beteiligt und präsentiert.

Flexible Kinderbetreuung aufgebaut

Besonders hebt Christina Emmrich aber das Engagement für Alleinerziehende hervor. „Wir haben die bezirkliche Koordinierungsstelle übernommen und die flexible Kinderbetreuung mit aufgebaut“, berichtet sie. Letztgenanntes Angebot wurde im Auftrag des Bezirksamtes Lichtenberg in den Familienzentren angesiedelt. Es ermöglicht Single-Eltern, sich außerhalb der Kitastrukturen für zwei, drei Stunden Zeit zu nehmen, während sie den Nachwuchs in guten Händen wissen.

Nicht zuletzt hat sich der VaV als Betrieb und Arbeitgeber einen Namen gemacht. 221 Beschäftigte hat er aktuell, die Umsatzerlöse sind zuletzt kontinuierlich auf 8,9 Millionen Euro im Jahr 2019 gestiegen. „Wir strengen uns sehr an, ein ordentlicher Arbeitgeber zu sein“, sagt die Vorstandsvorsitzende. „Das geht gerade in Zeiten des Fachkräftemangels gar nicht anders.“ So haben sich Vorstand und Betriebsrat auf diverse Boni für die Angestellten geeinigt. Ein spezielles Vergütungssystem wurde eingeführt, das unter anderem eine Prämie bei besonderen Familienereignissen oder Jubiläen beinhaltet. Es gibt monatliche Zuschüsse zu gesundheitsfördernden Maßnahmen und seit Ende 2017 eine eigene Betriebsrentenkasse.

80 Prozent sind weiblich

80 Prozent der VaV-Mitarbeiter sind weiblich. Das mag einerseits an der Tatsache liegen, dass mehr Frauen in sozialen Berufen arbeiten, als Männer. Frauenpower hat im Verein aber auch Tradition. Schließlich trug sie maßgeblich dazu bei, den VaV vor fast 30 Jahren auf die Beine zu stellen. Heute liegt die Frauenquote im Vorstand bei 75 Prozent, bei den Führungskräften sind es nun sogar 90 Prozent. Eine kleine Umstrukturierung in der Leitungsetage brachte dem Verein gerade zwei neue Gesichter. Geschäftsführerin ist seit Kurzem Britta Brauckhoff. Ihr zur Seite steht die ebenfalls frisch eingestellte Verwaltungsleiterin Martina Walter.

Beide dürften alle Hände voll zu tun bekommen, denn auch 2020 ist die To-Do-Liste lang. Neben der Eröffnung der Pirateninsel zählt der Aufbau der heilpädagogischen Gruppe „Konfetti“ zu den wichtigsten Vorhaben des Vereins für aktive Vielfalt. Die Gruppe soll Mädchen und Jungen aufnehmen, die in Kitas nicht die speziell zugeschnittene Betreuung bekommen, die sie benötigen. Neue Elterntreffpunkte und der Ausbau der flexiblen Kinderbetreuung sind weitere Schwerpunkte. Doch auch die beliebten Freizeit- und Sportangebote in den Seniorenfreizeitstätten gilt es fortzusetzen. Nicht zuletzt widmet sich der VaV in Zukunft verstärkt der ambulanten Wohnungshilfe. So hat er eine Kooperation mit dem Tagestreff für Wohnungslose in der Weitlingstraße begonnen. Schon seit 1993 leistet der Verein ambulante Hilfe für Frauen, Männer und Familien, die von Obdachlosigkeit betroffen sind. Seit 2008 gibt es darüber hinaus auch zehn betreute Wohnungen.

Ausführliche Infos über alles gibt es unter www.vav-hhausen.de

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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