30 Jahren für aktive Vielfalt
Verein VaV steht allen Generationen offen
Der Verein für aktive Vielfalt (VaV) bereichert das soziokulturelle Leben im Bezirk ungemein. In diesem Frühjahr kann er auf 30 Jahre engagierte Arbeit und ein stetiges Wachstum zurückschauen.
Gegründet wurde er 1991 in einer Zeit vieler Veränderungen für die Ostberliner. Viele verloren ihre Arbeit und ihr soziales Umfeld. Sie mussten sich mit neuen gesetzlichen Gegebenheiten vertraut machen. Um Hoffnung zu geben und Gemeinschaftsgeist zu entwickeln, gründeten zwölf Frauen und ein Mann den Verein für ambulante Versorgung Hohenschönhausen (VaV), erinnert sich die heutige Vorsitzende und seinerzeit erste Geschäftsführerin, Christina Emmrich.
Der Verein begann mit zehn ABM-Mitarbeiterinnen in zwei Projekten. Zum einen gründete er einen Familienpflegedienst, zum anderen den Treffpunkt B.U.S. für Begleitung, Unterstützung und Selbsthilfe. Doch dann folgten jedes Jahr weitere Projekte. Der VaV begann, sich in der Kinder-, Jugend und Familienarbeit zu engagieren. Er eröffnete ein Second-Hand-Projekt für Kindersachen, kümmerte sich um Vorschulkinder, begann Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche zu machen, übernahm die Trägerschaft von Kitas, Schülerclubs, Jugendfreizeiteinrichtungen und anderes mehr.
Außerdem begann der Verein, sich für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen sowie für Langzeitarbeitslose zu engagieren. Und er kümmert sich um Senioren, ist Träger von Begegnungsstätten und Projekten. Ein Meilenstein war 2010 die Eröffnung des Stadtteilzentrums Hohenschönhausen Nord und des Treffpunkts Kiezlüt im Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel. Im Haus an der Ribnitzer Straße 1b ist jetzt auch eine Ausstellung zu sehen, in der der Verein Einblick in seine Arbeit gibt. Die Wanderausstellung wird im Laufe des Jahres auch in anderen Einrichtungen zu sehen sein.
Geplant war eigentlich, dass es zum Tag der Nachbarn am 28. Mai auch ein großes Fest zum 30. Geburtstag gibt. „Das haben wir wegen der aktuellen Situation aber verschoben“, berichtet Christina Emmrich. „Wir planen nun etwas zum 10. September.“
Weil der Verein so ein vielfältiges, generationsübergreifendes Angebot hat, beschloss er 2019, sich umzubenennen in Verein für aktive Vielfalt. Die Abkürzung VaV konnte beibehalten werden. Wie er im Laufe der 30 Jahre gewachsen ist, lässt sich übrigens auch am Wachstum der fest Beschäftigten festmachen. Inzwischen sind es 220.
Aber der VaV ist mit neuen Projekten noch lange nicht am Ende. Im Februar startete er zum Beispiel „Kiezspaziergänge“ für Senioren gegen Einsamkeit und zur Bewegungsförderung. Im Projekt „Quasselstrippe“ wird Menschen, die unter coronabedingter Einsamkeit leiden, ein telefonisches Gesprächsangebot gemacht. Derzeit arbeitet der VaV unter anderem daran, weitere Schulprojekte und Horte zu übernehmen. Die Mitglieder träumen auch davon, eine Ferieneinrichtung für Familien zu betreiben und davon, ein Haus für unterschiedliche Wohnformen aufzubauen.
Mehr auf www.vav-hhausen.de
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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