Wasser für Amphibien
Tiefbrunnen sorgen fürs Überleben

Am Dekrapfuhl und Hechtgaben, dort wo die Hochlandrinder grasen, steht jetzt einer von fünf Tiefbrunnen. Er soll das Gewässer vorm Austrocknen schützen, damit Amphibien ihren Lebensraum behalten. | Foto: Müller
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  • Am Dekrapfuhl und Hechtgaben, dort wo die Hochlandrinder grasen, steht jetzt einer von fünf Tiefbrunnen. Er soll das Gewässer vorm Austrocknen schützen, damit Amphibien ihren Lebensraum behalten.
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Die gemütlichen Hochlandrinder, die am Tümpel hinter der Tramwendeschleife grasen, brauchen das Gewässer nicht. Andere Tiere sind darauf angewiesen, Amphibien beispielsweise. Am Dekrapfuhl unweit der Zingster Straße hat das Lichtenberger Umweltamt jetzt einen Tiefbrunnen installiert – eine Maßnahme gegen das Austrocknen.

Sie heißen Fennpfuhl, Schulzenkute oder Knabenteich, und die Namen deuten schon auf ein gewisses Merkmal hin: die meisten der über 100 Gewässer, die es in Lichtenberg gibt, sind Kleingewässer. Doch egal, wie winzig sie sind – auch die unscheinbarsten Tümpel haben eine wichtige Funktion.

Die geschützten Biotope nach Paragraph 30 des Bundesnaturschutzgesetzes zeichnen sich durch ihren naturnahen Charakter und ihre Bedeutung für die biologische Vielfalt aus. Sie dienen als natürliche Regenrückhaltebecken und wirken sich positiv auf das Stadtklima aus. Die Kommunen sind per Gesetz verpflichtet, diese Biotope zu erhalten und zu entwickeln. Was angesichts der aktuellen Klimaentwicklung kein Leichtes ist.

Trockenzeiten wie der vergangene Mai machen nicht nur den Bauern zu schaffen, sondern auch den Kleingewässern. Sie drohen auszutrocknen oder zu verlanden, also immer mehr den Charakter von Land anzunehmen. Damit verbunden wäre vor allem der Verlust von Lebensräumen und der Rückgang der Amphibienpopulation. Denn Tümpel, Teiche, Pfuhle dienen als Kinderstube und Refugien von Frosch, Molch und Co.

Um sich fortzupflanzen, müssen die meisten Amphibien das Wasser aufsuchen – auch an Trockenheit angepasste Arten. 21 Amphibienarten gibt es in Deutschland, einige von ihnen sind in ihrem Bestand stark bedroht. Das Lichtenberger Umweltamt hat deshalb an fünf Kleingewässern im Bezirk Tiefbrunnen errichtet, die in Zukunft dafür sorgen sollen, dass der Wasserspiegel gerade in den Frühjahrs- und Sommermonaten aufrecht erhalten bleibt. Denn nur damit ist die Laichentwicklung gewährleistet. Die Tiefbrunnen werden mit umweltfreundlicher Solar- oder Windkraft betrieben, die Fördermenge liegt nach Angaben des Amtes bei 250 bis 3640 Kubikmetern Wasser pro Jahr. Drei Brunnen stehen im Norden des Bezirks: am Dekrapfuhl, am Schälingspfuhl und an der Schulzenkute, zwei Brunnen wurden im Landschaftspark Herzberge installiert.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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