Baustart für „Maximilians Quartier“ im Sommer
Schmargendorf. An der Forckenbeckstraße füllt sich das lang umkämpfte Kleingartenareal bald mit Bauten in vier Blöcken von bis zu acht Geschossen. Geplant sind 65 besonders preisgebundene Wohnungen, grüne Dächer – und Wasserspiele auf einem Stadtplatz.
Seit fast einem Jahr klafft gleich hinter dem letzten Gartenzaun das Nichts. Die Kolonie Oeynhausen, sie ist nun seit zwölf Monaten geteilt. Im Osten des gigantischen Areals sind die Lauben gerettet. Und im Westen? Da arbeitet die Groth-Gruppe akribisch an ihrem nächsten Großvorhaben in Sachen Wohnungsbau, beließ es bis dahin aber bei einer Brache.
Auf exakt 954 Einheiten bezifferte Geschäftsführer Henrik Thomsen nun bei einer Projektvorstellung vom „Maximilians Quartier“ im Bauausschuss der Bezirksverordnetenversammlung die Zahl der Haushalte. 65 davon seien preisgebunden und mit Nettokaltmieten ab 6,50 Euro eingepreist. Dass die Bauanträge so lange auf sich warten ließen, begründete Thomsen mit der Firmenphilosophie. „Wir haben uns zusätzliche Mühe gegeben, um ein städtebauliches Verfahren zur Sicherung der Qualität voranzutreiben. Das war mehr als wir hätten tun müssen“, stellte der Groth-Vertreter klar.
Genehmigungen liegen vor
Nun aber liegen für die ersten der vier Blöcke Genehmigungen vor, wobei ebenfalls vier Architekturbüros an der Formgebung des neuen Schmargendorfer Stadtviertels beteiligt waren. Und bis zum Spätsommer wird auf ganzer Fläche gebaggert und geklotzt. Großen Wert legt Projektentwickler Groth auf eine versöhnliche Einpassung in die Nachbarschaft der Kleingärtner im Osten und in ein bestehendes Wohngebiet im Westen. Dort gruppieren sich die niedrigsten, nur vier Geschosse hohen Blöcke – zu den restlichen Gärten hin ragen dann bis zu acht Stockwerke auf. Eine Nachricht, die im vergangenen Sommer die Laubenpieper erzürnte.
Auch die Tiefgarageneinfahrten werden an dieser Seite sein. Und jeder Block erhält ein eigenes unterirdisches Deck. Die Gesamtzahl der Stellplätze entspricht dabei dem Faktor 0,6 pro Wohnung – hier stehen somit 460 Autos, die über eine neue Ringstraße um die Siedlung ein- und ausfahren. Beide Spangen münden südlich in die Forckenbeckstraße, was unerwünschten Durchgangsverkehr in andere Teile Schmargendorfs unterbinden soll.
Autoverkehr will Thomsen anders einfügen, als es in der Vergangenheit der Fall war. So zeigen Steckdosen für Elektrofahrzeuge in den Garagen an, dass Groth sich ökologischen Denkmustern nicht verschließt. In diesem Sinne kann man auch ein anderes Detail werten, das Cornelia Müller vom Büro Lützow 7 – zuständig für die gärtnerische Gestaltung im „Maximilians Quartier" – im Ausschuss heraushob. Ihre Simulationen zeigten nicht nur plätschernde Wasserspiele auf einem neuen Stadtplatz, sondern auch die großflächige Bepflanzung aller Bauten. „Eine Dachbegrünung findet definitiv statt“, kündigte sie an. „Auch in den Innenhöfen gibt es das größtmögliche Grün.“ tsc
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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