Kindertagesstätte "Bilby Garden" hat eröffnet
Die Häuserzeile mit Wohnbauten aus den 50er-Jahren lässt nicht erahnen, dass sich im Haus Nummer 59a eine Kindertagesstätte befindet. Gleich im Hochparterre rechts öffnet sich die Tür zum "Bilby Garden" (Kaninchennasenbeutler-Garten). Die Wohnung war bis 2011 Sitz einer Anwaltskanzlei. Der rückwärtig gelegene Solitärbau, der über einen verglasten Gang mit der Wohnung verbunden ist, stand acht Jahre lang leer. Der Eigentümer, das schwedische Wohnungsbauunternehmen "Akelius" konzipierte eine Kita und führte für rund 500 000 Euro grundlegende Sanierungs- und Renovierungsarbeiten durch. Es gab viele Auflagen. Die größte Herausforderung war der Brandschutz.
Zwei Drittel der Kosten übernahmen die Schweden, ein Drittel musste die Kita schultern. Eine Förderung durch die öffentliche Hand gab es nicht. "Es besteht kein Bedarf, hieß es in der Absage", erzählt Antje Schwartz, Geschäftsführerin des privaten Trägers "Kids in Berlin". Sie konnte sich gegen drei Mitbewerber durchsetzen. Am 8. April wurde die offizielle Eröffnung gefeiert.
"Kids in Berlin" betreibt seit 17 Jahren in Charlottenburg, Wilmersdorf, Friedenau und Schöneberg seine international ausgerichteten Kindertagesstätten. "Bilby Garden" ist die siebte Einrichtung. Ursprünglich hatten die Chirurgin Schwartz und ihr Mann, ein Polizist, nur eine flexible Betreuung für ihr Kind gesucht. Die Tagespflege in der eigenen Wohnung in Wilmersdorf war damals die Lösung. Befreundete Familien mit Kindern kamen hinzu. Es entstand eine Groß-Tagespflege. Antje Schwartz, Mutter von vier Kindern, hängte ihren Beruf schließlich an den Nagel, wurde Unternehmensberaterin in der Gesundheitsbranche und gründete ihren eigenen Kindergarten.
Den 45 Kindern im Alter von zehn Monaten bis sechs Jahren stehen in "Bilby Garden" von Montag bis Freitag, 7.30 bis 17.30 Uhr rund 272 Quadratmeter Fläche für Spiel und Spaß zur Verfügung. Um die Kleinen in drei Gruppen kümmern sich zehn Mitarbeiter unter Leitung von Helen Crasselt. Ein Koch bereitet das Essen frisch zu. Das gehört ebenso zum Konzept wie die Arbeit des Erziehers und Theaterpädagogen in der Kita.
Die Kinder werden zweisprachig in Deutsch und Englisch betreut. Die Einrichtung wendet sich aber nicht nur an Diplomatenkinder oder an den Nachwuchs internationaler Wissenschaftler, sondern auch an Eltern, die Interesse an einer internationalen Ausrichtung der Kinderbetreuung haben. Zum Konzept gehört auch die Beschäftigung mit Naturwissenschaften. Mit Beispielen aus der Natur und anhand kleiner Experimente wollen die Erzieher den Kindern Biologie, Chemie und Physik nahe bringen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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