Wer stahl Kindern die Koniferen? Neue Montessori-Kita von Dieben heimgesucht
Schmargendorf. Gerade einmal drei Wochen tummeln sich Kinder in der neuen Tagesstätte „Pünktchen und Anton“ – und jetzt fehlen am Eingang drei kleine Bäume. Also bastelten die Knirpse ein Plakat, der Dieb möge die Beute zurückgeben und starten nun einen Aufruf an spendenwillige Nachbarn.
Ein Erdloch im Blumenkübel, das war alles, was blieb. Wieder haben Unbekannte zugeschlagen. Wieder war jemand so dreist, den pflanzlichen Schmuck am Eingang der Kita „Pünktchen und Anton“ wegzupflücken. Erst fehlte eine Konifere, dann zwei, nun klafft die dritte Lücke in den Töpfen. Einer links vom Eingang, einer rechts. Und es handelte sich hier keineswegs um bloße Zierde. Kita-Leiterin Ulrike Radigk plante die Barriere mit den Eltern auch als Abgrenzung zu einer Garageneinfahrt links von der Tür und einem unwirtlichen Flecken zur Rechten – auf dass die Kleinen sich nicht dorthin verirren.
Nun aber weist der botanische Schutz derartige Lücken auf, dass Ulrike Radigk und Katharina Lambsdorff vom Elternvorstand zum Neukauf der Koniferen in den Baumarkt eilen würden. Doch nach dem Umzug vom Hohenzollerndamm in die Cunostraße 1 herrscht im Geldbeutel der Kita gähnende Leere. „Wir quälen uns gerade noch mit der Übergabe der alten Räume“, erklärt Lambsdorff den Stand der Dinge.
Am alten Standort war der Vertrag nicht zu verlängern. Und am neuen fürchtet man die Heimsuchung durch Langfinger. Turbulente Zeiten für die 40 kleinen Besucher des Hauses – darunter auch Ein- bis Zweijährige in der „Nestchengruppe.“ Mit Lupen und detektivischer Einsatzfreunde machte man sich in der Nachbarschaft auf Spurensuche und bastelte ein Plakat. Der Dieb möge doch Erbarmen haben. Stattdessen vernichtete aber ein Sturm das herzerwärmende Werk.
Und nun? Katharina Lambsdorff und die anderen Eltern wenden sich nun an die Öffentlichkeit und setzen darauf, dass die Schurken ein schlechtes Gewissen plagt. Vielleicht melden sich auch hilfsbereite Spender? „Wir sind sprach- und fassungslos darüber, dass jemand so etwas tut“, sagt die engagierte Mutter. „Zugegeben, es gibt schlimmere Verbrechen, aber einem Kindergarten seine frisch gepflanzten Bäumchen Stück für Stück zu entwenden, finden wir schlicht mies.“ tsc
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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