So gelingt das Unterwasser-Selfie: Tauchgruppe will Jugendliche begeistern

Ein Schwimmbecken als Studio: Der Verein  Pro Sport 24 hat die Unterwasserfotografie für sich entdeckt. | Foto: Promo / Pro Sport 24
4Bilder
  • Ein Schwimmbecken als Studio: Der Verein Pro Sport 24 hat die Unterwasserfotografie für sich entdeckt.
  • Foto: Promo / Pro Sport 24
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Schmargendorf. Soziale Kompetenz, Einsatz für den Umweltschutz, fotografisches Geschick – was hat das mit Tauchen zu tun? Sehr viel, meint Jugendwart Karin Maaß. Sie wirbt für ihren Verein frische Talente an und nutzt dabei Schwimmflossen und Selfie-Kamera.

Nein, ein Korallenriff sieht wahrlich anders aus. Kacheln, nichts als blaue Kacheln – das Stadtbad Wilmersdorf an der Fritz-Wildung-Straße wirkt durch die Taucherbrille betrachtet etwa so aufregend eine Raufasertapete in der Wohnung. Doch hier übt im Winter, wer es im Sommer auf den Meeresgrund schaffen will. Hier schafft die Tauchgruppe des Vereins Pro Sport 24 jede Woche Grundlagen für die wahren Entdeckungen auf Urlaubsreisen. Hier verdirbt die zweckmäßig-schlichte Umgebung auch keineswegs den Spaß.

Wie wäre es mit Filmen und Fotografieren unter Wasser? Neue Actionkameras in abgedichteten Gehäusen sorgen für Bilder, die das Becken plötzlich wie ein Studio erscheinen lassen. Und der Verein hat diese Faszination für sich entdeckt. „Wer die Jugend begeistern will, muss immer neue Anregungen liefern“, weiß die Jugendwartin. Sportsgeist soll auch am Auslöser zählen: „Wir haben einen Fotowettbewerb ins Leben gerufen und zahlen unseren Teilnehmern eine kleine Siegprämie für das beste Bild.“ Neben Unterwasser-Selfies am Beckengrund und Kameraausflügen in wilde Gewässer gibt es aus Sicht von Maaß auch pädagogische Gründe, sich für den Tauchsport zu entscheiden. Wenn im nassen Element nur mit Händen und Füßen eine Verständigung gelingt, stärke das die soziale Kompetenz. Und theoretisches Wissen, vermittelt durch Umweltorganisationen, die der Verein als Partner gewann, weiteten den geistigen Horizont. 2015 übernahmen die Schmargendorfer Taucher zeitweise die Patenschaft für eine Organisation zum Schutz von Haien. Und beim langen Tag der Stadtnatur gingen sie mit einem ökologischen Forschungsauftrag dem Leben im Tegeler See auf den Grund.

Doch der Tauchsport braucht nicht nur Köpfchen, er muss auch die Seele begeistern. „Jeder sollte eine Leidenschaft haben. Das hier ist meine“, sagt Elena Macari, seit sechs Jahren Vereinsmitglied und Spross der Jugendabteilung. Was Elena besonders mag? Die freieste Form des Tauchens: Apnoe. „Das ist supercool“, preist sie den Verzicht auf Sauerstoffflache und schweres Equipment.

Und dann zieht da noch ein Emporkömmling aus der früheren Vereinsjugend seine Bahnen: Denis Marquardt schwamm sich in 16 Jahren sogar zum Vorsitzenden hoch – „schon im Kleinkindalter haben mich Unterwasser-Dokus fasziniert. In der zweiten Klasse hat es mich dann endgültig gepackt“. Inzwischen genießt Marquardt das Tauchen nicht nur, sondern unterrichtet es auch.

Vor 16 Jahren mochten Unterwasserkameras teure Monstrositäten gewesen sein – wer 2017 mit Pro Sport Berlin 24 ins Wasser steigt, schießt seine ersten Bild vom Beckengrund mit einem possierlichen Kästchen. Bei Bedarf auch an einer Selfie-Stange. tsc

Am Sonnabend, 4. März, startet ein neuer Grundlagenkurs für Teilnehmer ab 14 Jahren. Bis dahin darf man im Stadtbad Wilmersdorf II in der Fritz-Wildung-Straße mit dem Verein kostenlos probetauchen, Anmeldung im Internet unter www.ab-tauchen.berlin.
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 56× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 745× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 56× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.