Ultimate Frisbee: Von der Faszination einer fliegenden Scheibe
Doch beim Ultimate Frisbee steht das Gewinnen oder Verlieren nicht im Mittelpunkt. Davon ist zumindest Philip "Fozzy" Kausche, ein Mann der ersten Stunde bei DiscUrs, überzeugt: "Die Ultimate-Gemeinde ist eine große Familie. Jeder kennt jeden. Wir treffen uns, um gemeinsam das Spiel, das wir alle lieben, zu spielen."
Im Winter 2007 fanden sich eine Handvoll Studenten im Rahmen des Unisports zusammen, die das Team DiscUrs gründeten und im Mai 2008 an ihrem ersten Turnier teilnahmen. Als es im Lauf der Jahre immer schwieriger wurde, Hallenzeiten zu bekommen, schloss sich DiscUrs 2011 dem Verein Pro Sport Berlin 24 an. Seitdem haben knapp 30 Ultimate Frisbee Sportler in der Forckenbeckstraße eine neue Heimat gefunden. Zurzeit wird montags ab 19 Uhr und freitags von 20 bis jeweils 22 Uhr in der Harald-Mellerowicz-Halle, Forckenbeckstraße 20, trainiert. Im Frühjahr zieht es die Künstler an der Scheibe dann wieder auf die angrenzende Sportwiese.
Ultimate ist eine Trendsportart und ein Teamsport, der in der Halle, auf dem grünen Rasen oder am Strand gespielt wird. Unter dem Hallendach treten jeweils fünf Spieler einer Mannschaft gegeneinander an, um mit der Scheibe in der gegnerischen Endzone zu punkten. Dabei darf mit dem Spielgerät nicht gelaufen werden. Zum Weiterpassen bleiben jeweils nur wenige Sekunden Zeit. Das Besondere bei diesem kontaktlosen Sport, der ohne Schiedsrichter gespielt wird, ist der Fairplay-Gedanke: Regelverstöße klären die Spieler untereinander. Nach jeder Partie bilden beide Teams einen großen Kreis und lassen die Partie gemeinsam noch einmal Revue passieren. Darüber hinaus ist Ultimate eine von wenigen Teamsportarten, die von Frauen und Männern gemeinsam betrieben werden kann.
"Mich fasziniert am Ultimate, dass man die Scheibe auf so viele unterschiedliche Arten werfen kann", verrät Kausche. Im Gegensatz zu einem Ball, der ausschließlich den Gesetzen der Ballistik unterworfen sei, komme bei einer Frisbeescheibe noch die Aerodynamik dazu. "Das bedeutet, dass man einem Frisbee viele verschiedene Flugbahnen geben kann. Und das macht diesen Sport so abwechslungsreich", ist der ehemalige Student der Luft- und Raumfahrttechnik begeistert. Darüber hinaus spiele die jeweilige Taktik eine entscheidende Rolle. Auch deshalb spielt Kausche seinen Sport am liebsten unter freiem Himmel: "Draußen sind natürlich die Wetterbedingungen ein wichtiger Faktor: Allein der Wind macht Ultimate spannender und auch anspruchsvoller. Wenn man sich geschickt anstellt, ist der Wind ein großer Helfer, wenn nicht, dein größter Gegner."
Die Ultimate-Abteilung bei Pro Sport bezeichnet Kausche als seinen erweiterten Freundeskreis. Aber natürlich freut man sich auch über jedes neue Gesicht: "Wir veranstalten regelmäßig Anfängerkurse. Und wenn aus diesen dann auch nur zwei oder drei Leute bei uns bleiben, ist das schon ein großer Gewinn."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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