Kater statt Catering? Nichts da!
Schulgenossenschaft "BoZz" stellt Image-Flyer fertig
Seit sechs Jahren kooperiert die Wohnungsgenossenschaft Märkische Scholle als „Patentante“ mit der Schülergenossenschaft „BoZz-Catering“ an der Integrierten Sekundarschule Wilmersdorf. Die Corona-Pause hat der Zusammenschluss genutzt, um einen schicken Image-Flyer zu kreieren.
Der Catering-Service der Schülerfirma beliefert seit dem Schuljahr 2013/2014 interne und externe Veranstaltungen mit Kulinarischem aus eigener Produktion. Auch die hauseigene Cafeteria profitiert von den gekochten und gebackenen Leckereien. Die Auftragslage war gut vor Corona, unter anderem unterstützten die ISS-Köche Feste der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung im Schloss Bellevue, Events an der Technischen Universität Berlin und die Preisverleihung des Lenné Schulgartenpreises oder übernahmen das Catering im Abgeordnetenhaus und sogar im Roten Rathaus. Der Verein "Praktisches Lernen und Schule" (PLuS) wählte die Jungs und Mädels aus der Schmargendorfer Schulküche auf Platz 2 seines Förderpreises.
Die Corona-Krise hat auch bei „BoZz-Catering“ die Auftragsbücher leergefegt. Für die Jünger von Sarah Wiener und Alfons Schuhbeck kein Grund, untätig herumzusitzen. Zusammen mit engagierten Lehrern der ISS, allen voran Sabine Simunovic, und der Märkischen Scholle wurde ein Projekt wiederbelebt, das nur „ein wenig eingeschlafen war“, wie Dirk Lausch, Sprecher der Wohnungsgenossenschaft und „Patenonkel“ des Projekts, erklärte – der Image-Flyer sollte fertig gestellt werden und das ist nun geschehen. Sobald Covid-19 seinen Griff um die Gesellschaft löst, kann die Schülerfirma also mit ihrem sechsseitigen Prospekt ihren Werbefeldzug starten.
Auf Initiative des BBU Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen und des Genossenschaftsforums Berlins trat die Märkische Scholle damals an die ISS in der Kranzer Straße heran, um Schulleitung und Schüler für die Genossenschaftsidee zu begeistern. „Solidarität, füreinander da sein, das kommt in der heutigen Gesellschaft leider oft zu kurz“, sagt Lausch. Bei der Schule kommt der Ansatz bis heute bestens an. Bei der Schülerfirma ist jeder „der Boss“ und so spricht man „BoZz-Catering“ auch aus. Die Schüler kümmern sich selbstständig um ihre Buchhaltung, die Angebote, Dienstpläne, Organisatorisches und den jährlichen Geschäftsbericht. Seit 2017 ist das Unternehmen BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen sogar ins Genossenschaftsregister für Schülergenossenschaften eingetragen. Die Geschäfte werden also offiziell vom BBU geprüft, ganz wie bei den „Großen“.
Der faltbare Werbeträger ist letztendlich anlässlich eines Workshops fertig gestellt worden, in dem die Jugendlichen sowohl die Texte entwickelten als auch mit der Food-Fotografie – altersgerecht mit dem Smartphone – vertraut gemacht wurden. Als Ende Februar dieses Jahres die letzten Fotos geschossen wurden, war schon absehbar, dass kurz darauf der Schulbetrieb nicht mehr stattfinden würde. Trotzdem blieben die Schüler am Ball. Von so viel Engagement in angespannten Zeiten war die Märkische Scholle so angetan, dass sie die Kosten für Druck und Layout übernahm. „Macht man ja auch so als gute Patentante“, sagt Lausch.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.