MINT-Räume auf der Wartebank
Am Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasium verspäten sich Bauprojekte
Am Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasium wird das Baufeld für die Typensporthalle vorbereitet. Die sollte eigentlich 2019 schon fertig sein. Auch andere Bauvorhaben verspäten sich.
So beginnt der Abriss des alten mobilen Unterrichtsraum-Traktes (MUR) – angedacht eigentlich für dieses Jahr – nach jetzigem Zeitplan erst in den Sommerferien 2021. Ein zweigeschossiger Neubau mit Freizeiträumen, Mediathek und Arbeitsplätzen für die Schüler soll das MUR ersetzen. Dessen Baubeginn ist nun für das erste Quartal 2022 geplant. Ein Architektenwechsel habe die Baumaßnahme verzögert, bestätigt Katharina Behrens, Leiterin der Serviceeinheit Facility Management (Hochbau) im Bezirksamt. Das beauftragte Architekturbüro hatte offenbar den Anforderungen des Hochbauamtes nicht entsprochen, zu teuer geplant und war deshalb gekündigt worden. Die Leistung musste neu ausgeschrieben werden.
Hinziehen wird sich auch die Sanierung der naturwissenschaftlichen Fachräume. Der desolate Zustand der MINT-Räume ist seit 2005 bekannt, wie das Bezirksamt auf eine große Anfrage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Arndt Meißner mitteilte. Allerdings hätten die baulichen Unterhaltungsmittel des Bezirks bis 2016 keine größeren Sanierungsmaßnahmen am Gymnasium zugelassen. Wegen des knappen Budgets entschied das Bezirksamt, lieber die naturwissenschaftlichen Bereiche am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium zu sanieren, die das noch nötiger hatten. Nach 2016 wiederum sollten die Bezirke nach Vorgabe der damaligen Senatsschulverwaltung vorrangig Toiletten statt Fachräume oder Außenanlagen mit Mitteln aus dem Schulsanierungsprogramm sanieren.
Modernisiert werden die MINT-Räume nun frühestens in drei Jahren. „Wir prüfen gerade, ob wir mit Containern schneller sind“, informiert Schulamtsleiter Gregor Kempert. Also: Wie viele Räume sind in welcher Größe nötig, wo sollen die Container hin und was kostet das Ganze? Möglicherweise würden die Container sogar länger gebraucht als nur für den Übergang, denn im Schulhaus, erbaut in den 1950er-Jahren, stehen langfristig weitere Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an.
Derweil sind am Jungfernheideweg die Bauarbeiter für die Typensporthalle angerückt. Die entsteht wie zuletzt am Lily-Braun-Gymnasium im Schnellbau im Rahmen der Schulbauoffensive und zwar bis 2021. Im Bezirksamt hatte man bereits 2017 auf den Baubeginn mit Fertigstellung zwei Jahre später gehofft. Schüler und Schulleiterin Claudia Kremer müssen sich also weiter gedulden. Immerhin habe es das Gymnasium trotz der vielen „Baustellen“ von offizieller Seite geschafft, so Claudia Kremer, ein berlinweit herausragendes Schulinspektionsergebnis zu erreichen.
Für den Abriss des MUR und den Neubau hat das Bezirksamt für 2020 rund 200 000 Euro in seinen Haushalt eingestellt. Die Typensporthalle, ein von drei, die Spandau bekommt, finanziert das Land Berlin. Die Halle am Lily-Braun-Gymnasium kostet rund neun Millionen Euro.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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