Start für das Neue Gartenfeld
Die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag legte den Grundstein für knapp 1000 Wohnungen
Der Grundstein wurde am 17. April durch einen Kran an seinen Platz auf der Insel Gartenfeld gesetzt. Er bestand nicht nur aus einer Kapsel, sondern sah aus wie ein großer Würfel. Darauf befanden sich mehrere Schlagworte wie „Zukunft“, „Vielfalt“, „Zuhause“ oder „Nachbarschaft“.
Verantwortlicher Bauherr ist die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag. Sie startet mit ihrem Wohnungsprojekt die Bebauung der Insel und errichtet allein rund 1100 der geplanten 3700 Wohnungen. Im jetzt gestarteten ersten Bauabschnitt entstehen 926 davon. Herzstück des Gewobag-Projekts ist ein Hochhaus mit bis zu 19 Stockwerken. 90 Prozent der neuen Wohnungen sind nach Angaben der Wohnungsbaugesellschaft mietpreisgebunden, 70 Prozent seien barrierefrei. Zum Gesamtvorhaben gehören außerdem 50 Gewerbeeinheiten, eine Kita mit rund 100 Plätzen, ein Mobilitätshub mit 1000 Stellplätzen und E-Ladesystem. Die Fertigstellung ist Mitte 2026 geplant. In weiteren Bauabschnitten soll es bis 2028 weitere 200 Wohnungen geben. Nach Angaben von Vorstand Markus Terboven investiert die Gewobag auf der Insel Gartenfeld insgesamt mehr als 700 Millionen Euro.
Der Start auf Gartenfeld wurde mit „großem Bahnhof“ zelebriert. Auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) waren aus diesem Anlass auf die Insel gekommen. Alle Ehrengäste mussten ein Schlagwort in den Grundsteinwürfel setzen.
Die ambitionierten Neubauziele könne die Stadt nur mit Großprojekten wie dem Neuen Gartenfeld erreichen, stellte der Regierende heraus. „Das Beispiel dieses Spandauer Stadtquartiers zeigt, wie wir in Berlin zukunftsfähig weiterbauen – auch dank starker Partner wie der Gewobag“.
Christian Gaebler erinnerte an andere Bauvorhaben wie das Siemensstadt Square. Bei allen gehe es um ein Miteinander von Wohnen, Gewerbe, Verkehrsanbindung, Natur und soziale Infrastruktur.
Gerade letzteres wurde von Spandaus Bürgermeister Frank Bewig (CDU) besonders angemahnt. Ausreichend soziale Infrastruktur trage dazu bei, dass solche Neubaugebiete „nicht zu einer Schlafstadt werden“. Neben Kitas und Schulen gelte das auch für ausreichend Freizeitstätten und weitere Einrichtungen. Dass der Bau eines Großsportfeldes auf Gartenfeld nicht realisiert wird, wurde vom Bürgermeister bedauert. Eine Anbindung des neuen Wohnviertels an den öffentlichen Nahverkehr soll es mit der Siemensbahn ab Ende 2029 geben, wenn die reaktivierte S-Bahnstrecke nach bisherigen Plänen wiedereröffnet wird. Der Bezirk Spandau fordert darüber hinaus einen Weiterbau über die Insel bis zum gegenüber liegenden Havelufer in Hakenfelde.
Fast zeitgleich mit der Grundsteinlegung wurde der Architekturwettbewerb für die Gemeinschaftsschule Gartenfeld entschieden. Gewonnen hat der Beitrag von Gernot Schulz Architektur GmbH in Zusammenarbeit mit urbanengestalt PartGmbH, beide aus Köln. Der Neubau entsteht gegenüber der Belgienhalle am Eingang der Insel. Er wird für rund 1300 Schülerinnen und Schüler konzipiert. Die Eröffnung ist mit Beginn des Schujahres 2029/2030 vorgesehen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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