Diebe im Musikularium: Einbrecher ließen wertvolle Instrumente mitgehen
Siemensstadt. Hochwertige Instrumente haben Einbrecher aus dem Musikularium gestohlen. Ihre Probenräume am Jungfernheideweg hatten die Musiker gerade erst bezogen, als die Diebe zuschlugen.
Einbrecher haben das Musikularium ausgeräumt. Vier Gitarren, ein Bass, eine Klarinette, drei Verstärker, Mischpulte, Laptops, diverse Werkzeuge und ein Haufen Equipment im Wert von etwa 15 000 Euro sind futsch. „Wir sind immer noch schockiert und hoffen, wenigstens einige Instrumente wiederzubekommen“, sagt Leiter Thomas Siems, der in der siebenköpfigen Hausband „Musikular“ spielt. Ihm selbst wurden zwei Gitarren und der Bass gestohlen.
Das Musikularium ist ein Treffpunkt für Musiker und Künstler. Ihre zwei Probenräume in einem ehemaligen Gleichrichterhaus der Siemensbahn am Jungfernheideweg 14a hatten die Musiker am 24. Juni gerade erst eröffnet. Nur etwa eine Woche später geschah in der Nacht zum 3. Juli der Einbruch.
Komischer Zufall
„Die Diebe haben den einzigen Tag für ihren Bruch genutzt, an dem das Haus wegen Bauarbeiten weniger gesichert war“, berichtet Thomas Siems. Im Musikularium musste eine Notausgangstür ausgetauscht werden. Die Baufirma verschob die zweitägige Arbeit von Freitag auf Sonnabend, um am Montag die Tür einzusetzen. Übers Wochenende wurde der offene Eingang mit Brettern zugenagelt. Diese Schwachstelle nutzten die Einbrecher, um am frühen Montagmorgen, 3. Juli, die Instrumente zu stehlen. „Wir wollen nicht spekulieren. Aber es ist schon merkwürdig, dass der Einbruch genau zu dieser Zeit passierte“, wundern sich mit Thomas Siems auch die Bandkollegen Nils Schröder und Thomas Hamfler.
Bass im Vorgarten
Einem aufmerksamen Nachbarn war am Montagmorgen aufgefallen, dass ein Bass im Vorgarten des Musikulariums lag, und verständigte die Musiker. Ein Verstärker wurde später noch auf den Bahngleisen gefunden. Die Musiker alarmierten die Polizei. Die sicherte Spuren, ließ sich die Instrumente genau beschreiben und notierte die Seriennummern. Auch den Zoll benachrichtigten die Musiker, denn in einigen Instrumenten wurden Tropenhölzer verbaut. „Das müsste auffallen, wenn die einer außer Landes bringen will“, sagt Thomas Siems. Dazu schrieben die Musiker Pfandhäuser an, stellten Fotos der gestohlenen Instrumente auf ihre Homepage und in soziale Netzwerke. „Vielleicht erkennt sie jemand wieder, wenn sie zum Verkauf angeboten werden.“
Wer kann helfen?
Denn der Verlust wiegt schwer. Nicht nur der finanzielle Schaden ist immens. Die Instrumente haben auch einen enormen ideellen Wert für die Musiker. „Die wachsen dir an die Finger, in die Lippen und ins Herz“, sagt Annette Scheel, die in der Band das Baritonsaxophon spielt. Wenigstens haben die Musiker Ersatzinstrumente und können weiterproben. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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