Die ersten Betten in der Eventarena sind belegt

Gebaut wurde die Eventarena Spandau für sportliche Aktionen. Jetzt ist sie Notunterkunft. Maximal 636 Plätze gibt es insgesamt. | Foto: Christian Schindler
  • Gebaut wurde die Eventarena Spandau für sportliche Aktionen. Jetzt ist sie Notunterkunft. Maximal 636 Plätze gibt es insgesamt.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Siemensstadt. Der Bezirk hat eine neue Flüchtlingsunterkunft. Die ersten Bewohner sind wie berichtet bereits in die Eventarena Spandau eingezogen. Über Details informierte jetzt der Betreiber.

Rund 70 Betten sind in der neuen Notunterkunft bereits belegt. Maximal 636 Plätze gibt es insgesamt. Bewohnen werden die Sport- und Eventarena vor allem schutzbedürftige Flüchtlinge, also allein reisende Frauen mit Kindern, Schwangere, Ältere und gehbehindert Menschen. Betrieben wird das Flüchtlingsheim an der Paulsternstraße 20 von der Tamaja Soziale Dienstleistungen GmbH. Tamaja betreut auch Berlins größte Notunterkunft im Flughafen Tempelhof. Wie der Alltag in der Unterkunft aussehen wird, woran es noch mangelt und was den Bezirk erwartet, dazu gab es am 5. April erste Infos vom Betreiber. Mit auf dem Podium saßen der für Flüchtlingsfragen zuständige Sozialstaatssekretär Dirk Gerstle (CDU) und Spandaus Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD).

Groß war das Interesse allerdings nicht. Nur 35 Spandauer waren gekommen, darunter Bezirksverordnete. Das mag daran gelegen haben, dass es rund um die Mehrzweckhalle kaum Anwohner gibt. In der Nachbarschaft liegt das Einkaufsareal Siemenspark und die „Old Texas Town“, ein Westerndorf aus Holzhäusern. Angekündigt war der Standort schon länger. Im Januar stand dann endgültig fest: Das Land mietet die kommerziell betriebene Eventarena bis Ende 2018 als Flüchtlingsquartier an. Von offizieller Seite informiert wurden die Anwohner aber wie so oft erst im Nachhinein.

Wie Knut Fischer von Tamaja mitteilte, stammen rund 80 Prozent der Flüchtlinge in der Eventhalle aus Moldawien. Der Staat gilt in Deutschland wegen des Ukraine-Konflikts nicht als sicheres Herkunftsland. Um den Flüchtlingen Privatsphäre zu sichern, hat der Betreiber alle Schlafbereiche mit stabilen Messebauten mit bis zu sechs Doppelstockbetten ausgestattet. Frauen und Männer wohnen separat. Es gibt 20 Duschen, 23 Toiletten, 13 Pissoirs und zwei behindertengerechte WCs. Bei Bedarf könnten weitere Duschcontainer mit WCs aufgestellt werden, informierte Fischer. Sozialarbeiter und Kinderbetreuer sind täglich vor Ort. Es gibt einen Wäscheservice, Kleiderkammer und Infopoint. Über einen Medi-Point, der zügig ans Netz gehen soll, werden die Flüchtlinge medizinisch versorgt.

Was den Schulbesuch der Flüchtlingskinder angeht, so wollen Betreiber und Bezirk extra Busse einsetzen. Denn in den Siemensstädter Schulen sind die Willkommensklassen voll, weshalb freie Schulplätze woanders gefunden werden müssen. Auf dieses Problem hatten auf der Infoveranstaltung der Bezirksverordnete Jürgen Kessling (parteilos) und der SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz hingewiesen.

Mit der Eventhalle sind im Bezirk aktuell mehr als 5000 Flüchtlinge untergebracht. Weitere Standorte für Mobile Unterkünfte (MuFs) und Containerdörfer sind geplant oder werden noch geprüft. Laut Bürgermeister Kleebank sind aber folgende Orte gestrichen: Brunsbütteler Damm 415 und 417, Plauer-See-Straße/Rhenaniastraße, Rhenaniastraße ab Nr. 35 sowie Waldschluchtpfad 5 und 27. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 702× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 989× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 963× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.323× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.