Eventarena ist frei gezogen: Siemensstadt: Senat denkt jetzt über Notunterkunft für Obdachlose nach

von Ulrike Kiefert

Die Eventarena an der Paulsternstraße gehörte zu den größeren Notunterkünften im Bezirk. Inzwischen sind die Flüchtlinge raus. Sportstätte wird die Halle aber wohl trotzdem erstmal nicht. 

Kein eigenes Zimmer, notdürftige Trennwände, kaum Privatsphäre: Die Sammelunterkunft an der Paulsternstraße 20 galt als besonders prekär. Zuletzt wohnten dort noch 207 Flüchtlinge, viele mit einem Ablehnungsbescheid in der Tasche. Seit dem 20. Dezember ist die Sport- und Eventarena Spandau nun frei gezogen.

„Alle Flüchtlinge konnten in neuen Unterkünften angemessen unterkommen“, bestätigt Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD). Mehrheitlich sind die Familien, allein reisende Frauen und Männer in die Gemeinschaftsunterkünfte Freudstraße, Pichelswerder Straße und Spandauer Straße (ehemaliger Birkenhof) umgezogen. Positiv für den Bezirk: Alle 48 schulpflichtigen Kinder aus der Paulsternstraße können in Spandau weiterhin ihre Schule besuchen. Es müssen keine Bustransporte organisiert oder neue Schulplätze gesucht werden. Fünf Personen aus der Paulsternstraße wurden in Reinickendorf, 27 in Tempelhof-Schöneberg untergebracht. Unterm Strich haben alle Spandauer Flüchtlingsunterkünfte jetzt noch 4753 Plätze.

Mit dem Auszug der Flüchtlinge kurz vor Weihnachten wird die Notunterkunft an der Paulsternstraße früher geschlossen als geplant. Eigentlich sollte sie das bis Ende 2018 bleiben. So lange läuft jedenfalls noch der Mietvertrag der SES Sport Event Spandau GmbH als Bauherrin des Komplexes mit dem Land Berlin. Weshalb der Senat darüber nachdenkt, die Eventhalle bis dahin im Rahmen der Kältehilfe zu nutzen, also dort Obdachlose unterzubringen. Genaueres weiß man im Bezirksamt aber bisher nicht dazu.

Die Eventarena wird kommerziell betrieben, kostete rund 20 Millionen Euro und hatte ihre Feuertaufe im September 2015 mit der Berliner Reisemesse. Ein Box-Spektakel und weitere sportliche Höhepunkte sollten folgen. Doch daraus wurde nichts. Im Februar 2016 zogen mit Zustimmung der SES GmbH die Flüchtlinge ein.

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Ulrike Kiefert aus Mitte

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