25. Berliner Reisemesse: Großer Erfolg an neuem Standort
Siemensstadt. Die 25. Berliner Reisemesse war auch in zweiter Hinsicht etwas Besonderes: Erstmals fand sie im 2015 eröffneten Autohaus BMW-Nefzger statt.
Das Wetter am Morgen des 17. September dürfte bei vielen Berlinern vor allem einen Wunsch geweckt haben: Ich will hier weg. Die Temperaturen ließen die Sonnentage der vergangenen Wochen vergessen, der Regen an den Fensterscheiben erinnerte beim Weg nach draußen daran, keinesfalls den Schirm zu vergessen.
Da kam die 25. Reisemesse gerade recht. Informationen über nahe und ferne Ziele, zu Urlaubszeiten, aber auch für Zwischendurch. Und schon der Besucherstrom am Sonnabendvormittag zeigte nicht nur den Wunsch, ab und zu Berlin zu verlassen, sondern auch die Verankerung der Berliner Reisemesse im hiesigen Terminkalender. Als Veranstalter Uwe Rösler vom Derpart Reisebüro Spandau im Festzelt die Veranstaltung eröffnete, war dieses jedenfalls voll.
Zuvor wäre noch beinahe ein Fototermin ins Wasser gefallen. Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) sowie seine Amtskollegen Frank Bröhl (Faßberg) und Uwe Wrieden (Wietzendorf), beide aus der Lüneburger Heide, posierten auf Motorrädern, wobei Kleebank natürlich auf einem Spandauer Produkt saß, einem im Haselhorster BMW-Motorradwerk produzierten „E-Scooter BMW C evolution“.
Die kleine Motorradparade war kein Zufall. Für den Welttourismustag am 27. September 2017 haben sich fünf Heidekommunen zusammengetan, um mit einer Vielzahl von Veranstaltungen Besucher anzulocken. Aufgestockt werden dann auch die Motorrad-Touren. Biker und Bürgermeister Frank Bröhl kann da mit eigener Erfahrung werben: „Rasante Beschleunigung und Sanftheit, das Gefühl der grenzenlosen Freiheit und Verantwortung für die Natur – bei uns geht das beides zusammen.“ Nebenbei können die Menschen auf dem Bock auch Historisches „erfahren“. Eine 325 Kilometer-Tour führt „auf den Spuren der Welfen“ entlang.
Die Verbindung zwischen der Zitadellenstadt und der Lüneburger Heide ist kein Zufall. Im Zuge der Luftbrücke flogen die Westalliierten Berlin auch von Faßberg aus an. Am 27. August 1949 landete der letzte Kohleflieger aus Faßberg auf dem Flugplatz Gatow. 65 Jahre später bedankte sich Kleebank zum Jubiläum des Endes der Luftbrücke mit einem Stück Steinkohle aus dem Heizkraftwerk Reuter bei den Faßbergern. Die wiederum revanchierten sich ein Jahr später mit zwei Heidschnucken. „Bock“ und „Aue“ grasen jetzt am Hahneberg.
Während die drei Bürgermeister zum „Schnucken gucken“ zum Hahneberg fuhren, guckten die anderen Besucher nach Zielen. Die konnten näher sein als die Lüneburger Heide, zum Beispiel in Brandenburg, aber auch weiter weg oder auf dem Kreuzfahrtschiff auf hoher See. Immerhin hatte Uwe Rösler wieder mehr als 250 Anbieter aus der Tourismusbranche versammelt.
Wer aus dem „fernen Berlin“ oder dem Umland nach Spandau gekommen war, konnte sich gleich überzeugen lassen, warum „Anschluss-Reisen“ an die Havel sinnvoll sein könnten. Die Bezirksmarketinggesellschaft Partner für Spandau mit ihrem Geschäftsführer Sven-Uwe Dettmann warb für „ihre Stadt“, mit Informationen über lohnenswerte Ziele wie auch mit Liegestühlen, falls der Sommer noch einmal zurückkommt, oder für die kommende Saison.
Dass zwei Tage lang eine gut organisierte und informative Messe an der Nonnendammallee Reiseinteressierte anzog, ist laut Veranstalter Uwe Rösler das Verdienst vieler. So stand die Messe, die im vergangenen Jahr erste Großveranstaltung in der neuen Eventhalle an der Paulsternstraße war, auf der Kippe, als die Halle Flüchtlingsheim wurde. „Baustadtrat Carsten-Michael Röding ist es zu verdanken, dass es weiterging“, sagt Rösler. Und er dankt der Geschäftsführerin von BMW-Nefger, Isabel Wolter, die ihr Autohaus zur Verfügung stellte. Auch die Vereinigung Wirtschaftshof Spandau mit ihrer Vorsitzenden Gabriele Fliegel sorgte mit ihrem Netzwerk dafür, dass die Berliner Reisemesse auch am neuen Standort ein voller Erfolg wurde.CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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