Bürgerbeteiligung zum Siemens-Campus
Was noch zu klären ist
Bemängelt wurde zum Beispiel die Nachbarschaft eines Wohnquartiers zu Produktionsstandorten und dem Verkehrslärm, der dort entsteht. Kritisiert wurde auch, dass vorgesehene Wegeverbindungen schon wegen des heutigen Bestands zumindest nicht ohne Probleme verwirklicht werden können. Oder wie sich das Mehr an Mitbürgern und Beschäftigten mit den schon jetzt stark frequentierten Straßen in diesem Bereich vertrage.
Bei letzterem setzt Siemens anscheinend auf eine Mobilitätswende in den kommenden Jahren, forciert auch durch eigene Anstrengungen. Auch wenn niemand wisse, in welchem Umfang die wann welche Ergebnisse zeige.
Vollständige Fertigstellung wohl erst 2035
Das gilt auch für das Gesamtprojekt. Denn es handelt sich um ein Langzeitvorhaben. Die endgültige Fertigstellung von Siemensstadt 2.0 wird auf die Jahre 2030 bis 2035 terminiert. Es bleibt also noch Zeit für mögliche Feinjustierung, schon wegen vielleicht veränderter Gegebenheiten. Auch die Mitsprache soll erhalten bleiben. Denn der gesamte Campus soll in drei getrennten und aufeinander folgenden Bebauungsplanverfahren realisiert werden.
Wobei es im ersten Abschnitt relativ schnell gehen soll. Für den Bereich des künftigen Eingangs zwischen Siemens-Verwaltungsgebäude und Bahntrasse am Rohrdamm läuft derzeit ein Architektenwettbewerb. Geplant sind an dieser Stelle zwei Hochhäuser. Außerdem ein Infopoint, der als Anlaufstelle über das Planungs- und Baugeschehen unterrichten soll. Avisierter Baubeginn ist hier 2022.
Bevölkerung soll sich beteiligen
Beim Infopoint sollen Vertreter von Initiativen und der Zivilgesellschaft mit einbezogen werden, war eine Forderung bei der interaktiven Versammlung. Was auch von Anina Böhme, Referatsleiterin bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen goutiert wurde. Auch auf ihrer Ebene werde über weitere Formen von Beteiligung nachgedacht. Fragen der Baudichte, des Verkehrs, ebenso das Thema Nachhaltigkeit sah sie, als Resümee des Abends, als weitere Diskussionspunkte im laufenden Prozess. Dies sollte gleichzeitig unterstreichen, dass die Meinungsäußerungen aus der Bevölkerung ernst genommen werden. Die muss diese Möglichkeit aber auch nutzen.
Die Unterlagen liegen noch bis zum 6. November in der Säulenhalle im Rathaus Spandau, Carl-Schurz-Straße 2-6 aus. Außerdem bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Fehrbelliner Platz 4, in Wilmersdorf. Eine Onlinebeteiligung gibt es über die Plattform mein.berlin.de.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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