Künstler bleiben in Uferhallen
Akteure unterzeichnen Letter of Intent
Die Uferhallen sind gesichert. Das Land weist das Denkmal-Areal als Sondergebiet aus, das die kulturelle Nutzung mit Wohnen und Arbeiten verbindet.
Urban, vielseitig und vor allem nicht durchgentrifiziert: Das sind die Uferhallen an der Uferstraße 8. Wie es dort weitergeht, stand lange auf der Kippe. Künstler, Gewerbetreibende, der Grundstückseigentümer und das Land Berlin entwickelten seit 2018 ein Konzept für die Zukunft des Areals. Jetzt haben sich alle Akteure auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt.
Das Gelände wird bauplanungsrechtlich ein Sondergebiet, das kulturelle Nutzungen mit Ateliers und Ausstellungsflächen, Wohnen und Arbeiten miteinander vereinbart. Einen entsprechenden „Letter of lntent“ (LOI) unterzeichnete das Land Berlin, vertreten durch das Bezirksamt Mitte, die Senatskulturverwaltung und das Landesdenkmalamt gemeinsam mit dem Eigentümer. „Eine Vereinbarung ermöglicht die langfristige Sicherung des Kulturstandorts und gewährleistet gleichzeitig die bauliche Weiterentwicklung des Areals“, heißt es dazu in einer Mitteilung. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) kann sich ähnliche Lösungen auch an anderen Kulturorten in Berlin vorstellen. Wichtige Kulturflächen langfristig zu sichern und mit bezahlbaren Mieten für Künstler zu sichern sollte Schule machen.
Und so geht es jetzt weiter mit den Uferhallen: Der Eigentümer verlängert die Mietverträge der Kulturschaffenden bis Ende 2023. Ab 2024 sollen die Atelierflächen dann langfristig an die Künstler vermietet werden. Ein städtebaulicher Vertrag sichert die Bezahlbarkeit der Ateliers. „Wir freuen uns, dass man sich mit der Unterzeichnung des LOI auf ein kooperatives Verfahren geeinigt hat, dessen Zweck der Erhalt des Kulturstandortes Uferhallen ist“, sagte Peter Dobroschke vom Verein Uferhallen. „Wir sehen dieses Ziel als erreicht an, wenn am Ende eine tatsächliche Langfristigkeit, Bezahlbarkeit und Selbstverwaltung der ansässigen Mieterschaft den Prozess abschließt.“
Erstmals bebaut wurde das Gelände 1873 als Transportbetriebshof. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die Berliner Verkehrsbetriebe bis 2007 die Uferhallen für die Instandhaltung ihrer Omnibusse. Auf dem Areal sind zahlreiche Ateliers, Werkstätten, Studios, Konzert-, Veranstaltungs- und Proberäume ansässig. Seit 2017 ist die UferHallen AG Eigentümer des Geländes.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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