Am Rathausplatz beginnen im Juni endlich die Bauarbeiten
Wenn die neue Schillerbibliothek Ende Juni eröffnet, gibt es nur einen provisorischen Asphaltweg als Zugang von der Müllerstraße. Die neue Grünverbindung zwischen Genter Straße und Müllerstraße - eine beleuchtete Promenade vor der neuen Schillerbibliothek - ist dann noch lange nicht fertig. Der Bezirk lässt das gesamte Rathausumfeld neu gestalten. Streit über die Zuständigkeiten und Flächenverteilungen hatte den Baustart verzögert. Der Bezirk hatte den früheren Rathausturm an die landeseigene Immobilienfirma BIM abgegeben; und damit einen Teil der Flächen. Die BIM lässt derzeit den Rathausturm sanieren - nach den Sommerferien zieht hier das Jobcenter ein. Das Unternehmen, das rund 4500 landeseigene Immobilien bewirtschaftet, wollte für den Rathausvorplatz keine Pflege- und Unterhaltskosten tragen. Wie Karsten Scheffer, der im Auftrag des Bezirks die millionenschwere Aufwertungskampagne rund um die Müllerstraße koordiniert, sagte, hätten sich BIM und Bezirk nun geeinigt. Der Bezirk lässt das gesamte Rathausplatzumfeld neu gestalten und übernimmt die Pflege der beiden neuen Wege und des neuen Miniparks hinter dem Rathaus. Die BIM kümmert sich um den Hauptplatz vor dem Tower und den neuen Lesegarten neben dem Jobcenterturm.
Nach Plänen der Landschaftsarchitekten vom Berliner Büro ANNABAU, das schon vor über zwei Jahren einen Wettbewerb zur Neugestaltung des heruntergekommenen Rathausumfeldes gewonnen hatte, wird das Areal in vier Bereichen umgebaut. Als Hauptplatz soll der Rathausvorplatz barrierefrei umgebaut werden, so dass es keine Stufen und Treppen mehr gibt. Alle Geländesprünge werden durch Schrägen angeglichen. Die drei Pappeln in der Mitte werden zukünftig von einer Rundbank eingefasst. Um die Beuth-Hochschule mit der Müllerstraße zu verbinden, werden attraktive Wege zwischen Genter Straße und Müllerstraße gebaut. Zum einen entlang des Rathausaltbaus auf der ehemaligen Limburger und zum anderen auf der Seite vor der Schillerbibliothek. Auf der Baumallee am Rathausaltbau sind ein Skulpturengarten und Tischtennisplatten geplant. Damit sich die Leute auch im Dunkeln entlang trauen, sollen beide Wege beleuchtet werden. Clou ist ein Lesegarten mit acht Sitzbänken und genauso vielen Leselampen zwischen Jobcenter und dem gläsernen Schillerbibliotheks-Neubau. Bis vor Kurzem sollten noch zwölf Leselounges gebaut werden; vier wurden aus Kostengründen gestrichen. Die Parkplätze hinter dem Rathausturm verschwinden und weichen einem kleinen Park, in dem man auf der Wiese liegen oder auf mehreren Sitzbänken entlang der diagonal verlaufenen Wege ausruhen kann. Der Bezirk finanziert die Umgestaltung mit 2,8 Millionen Euro. Das Geld stammt aus Ausgleichsmitteln aus alten Sanierungsgebieten in Mitte, das Hauseigentümer dort für die Aufwertung der Kieze bezahlen mussten.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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