Hoffnung für Karstadt am Leo
Bayern übernehmen Karstadt-Anteile von Signa

Es gibt Hoffnung für Karstadt am Leopoldplatz. Nach der Signa-Pleite übernehmen jetzt die Bayern das ehrgeizige Umbauprojekt an der Müllerstraße. Das Bezirksamt ist erleichtert.

Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) hatte es im November vorsichtig angekündigt. Nach der Insolvenz des österreichischen Immobilienkonzerns Signa könnte es mit dem Karstadt-Umbauprojekt am Leopoldplatz trotzdem weitergehen. Die Hoffnung hat sich jetzt offenbar bestätigt. Die Versicherungskammer Bayern hat als bisherige Miteigentümerin der Immobilie an der Müllerstraße öffentlich bestätigt, alle Anteile von der Signa-Gruppe erworben zu haben. Damit sind die Bayern jetzt alleinige Eigentümer des Grundstücks. Das Kaufhaus ist bereits geschlossen, fast alle Mitarbeiter wurden gekündigt.

Das ehrgeizige Projekt wollen die Bayern wie geplant umsetzen. Derzeit wird diskutiert, ob und wie das Gebäude zwischengenutzt werden kann, bevor die Umbauarbeiten beginnen können. Wie berichtet, soll aus der Ex-Karstadt-Filiale keine reine Büro-Immobilie werden, sondern ein „Kaufhaus der Zukunft": mit einem Drittel weniger Geschäften, 30 000 Quadratmetern Büros, etwa 80 Mietwohnungen und 2000 Quadratmetern gemeinnützige Nutzung. Insgesamt soll das Gebäude auf sechs Etagen wachsen und von einer öffentlichen Dachterrasse gekrönt werden. Grundlage für die Transformation ist der Siegerentwurf von Baumschlager/Eberle Architekten.

Im Bezirksamt ist man erleichtert, dass die Bayern die Baupläne übernehmen. „Wir begrüßen, dass die Versicherungskammer nunmehr wieder einhundertprozentige Eigentümerin des Grundstücks Müllerstraße 25 und des Bauprojekts ist“, so Stadtrat Gothe. Signa habe keinerlei Anteile mehr an dem Projekt. Die erarbeitete Entwicklungsperspektive sei damit vom „weiteren Schicksal der Signa entkoppelt“. Dennoch bleibe zu hoffen, so Gothe weiter, dass der Warenhausbetreiber Galeria Karstadt Kaufhof gestärkt aus dem Insolvenzverfahren hervorgehe und „als Betreiber in dem zukünftigen Haus zur Verfügung steht“.

Der geplante Umbau der Karstadt-Filiale kostet rund 180 Millionen Euro. Mitte 2025 soll Baubeginn sein. Die Neueröffnung an der Müllerstraße ist frühestens Ende 2027 geplant. Der Mietvertrag lief im Januar aus.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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