Dem früheren Stadtbad Wedding droht jetzt die Abrissbirne

Das Stadtbad Wedding soll abgerissen werden. | Foto: Dirk Jericho
2Bilder
  • Das Stadtbad Wedding soll abgerissen werden.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Gesundbrunnen. Das vor 14 Jahren geschlossene Stadtbad Wedding in der Gerichtsstraße 65 soll jetzt abgerissen werden. Der neue Eigentümer will an der Stelle ein Studentenwohnheim bauen.

Es war in den vergangenen Jahren ein abgefahrener Ort für Partys, Künstler und Kreative, mit Konzerten und Ausstellungen in den leeren Schwimmbecken und Technopartys im Keller. Doch nach einer anonymen Anzeige hat das Bauamt im vergangenen Jahr Weddings „Hipster-Hotspot“ geschlossen. Der Technoclub war illegal, der Brandschutz nicht ausreichend. Stadtbadeigentümer Arne Piepgras, der das Schwimmbad vor sechs Jahren vom Liegenschaftsfonds gekauft hatte, wollte nichts investieren. Trotz Baugenehmigung hat er nie mit Sanierung und Umbau begonnen.

Piepgras wollte das Haus zur Kultur- und Begegnungsstätte machen, mit Ateliers und Bürolofts für Kreativfirmen. Doch die schönen Konzepte blieben in der Schublade. Um die laufenden Kosten einzuspielen, hatte Piepgras das Haus an die Firma „Stattbad Berlin“ verpachtet. Sie bespielte das Gebäude, organisierte Veranstaltungen und vermietete die früheren Umkleiden, Solarien und andere Räume an etwa 15 Künstler und Kreative als Büro oder Atelier.

Wie Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) jetzt bestätigt, ist in seinem Amt eine Abrissanzeige eingegangen. Piepgras hat die Immobilie verkauft. Der neue Eigentümer will an der Stelle ein Studentenwohnheim mit 300 Plätzen bauen. Nach Medienberichten soll sich der bisherige Eigentümer eine Rückkaufoption für einen Teil des Geländes gesichert haben. Spallek bedauert „den Abriss und die Ankündigung des Eigentümers, seine ursprüngliche Planung zum Erhalt als Kunst- und Kulturstandort nicht umsetzen zu wollen“. Er ist „enttäuscht, dass der Eigentümer nicht in eine öffentliche Diskussion über eine etwaige andere Nutzung getreten ist“. Gegen den geplanten Abriss kann der Bezirk jedoch nichts machen. Das nach Plänen von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann 1907 eingeweihte Volksbad steht nicht unter Denkmalschutz. Die Badeanstalt wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und in den späten 50er-Jahren auf den Grundmauern neu aufgebaut. DJ

Das Stadtbad Wedding soll abgerissen werden. | Foto: Dirk Jericho
Jochen Küpper vom Projekt "Stattbad Wedding" hatte die Schwimmbecken als Party- und Kunstlocation genutzt. | Foto: Dirk Jericho
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 415× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 534× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 268× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 393× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.