Aufatmen in den Uferhallen
Künstler bekommen Mietvertrag für 20 Jahre
Lange wurde um die Uferhallen gekämpft. Noch vor einem Jahr drohte ihnen erneut das Aus. Die Künstler schlugen Alarm. Nun scheint der einzigartige Kulturort langfristig gesichert.
Seit Jahren kämpfen die Künstler gegen Immobilieninvestoren und für den Erhalt ihrer Ateliers in den Weddinger Uferhallen. Jetzt steht fest: Sie dürfen bleiben und zwar für mindestens 20 Jahre. Das haben die Eigentümer, der Verein Uferhallen und die Senatskulturverwaltung verkündet. Möglich macht das ein Generalmietvertrag, der die Räume über die Kulturraum Berlin gGmbH als Generalmieterin ab Februar stufenweise an die rund 150 Künstler weitervermietet. Ihre 80 Ateliers, Tanz- und Probenräume sind damit gerettet. Sogar langfristig, denn der Vertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Anschließend können die Betreiber entscheiden, ob er für weitere zehn Jahre verlängert wird.
„Die besten Lösungen brauchen bekanntlich manchmal ein wenig länger“, kommentiert Felix Fessard, Geschäftsführer der Uferhallen-Eigentümergesellschaft, das Ergebnis intensiver Verhandlungen. Mit dem Generalmietvertrag sei der Kulturstandort langfristig gesichert. Auch dank des Kultursenators. Denn Joe Chialo (CDU) sicherte den Uferhallen trotz Sparhaushalt rund eine Million Euro pro Jahr zu. „Die erfolgreiche Rettung zeigt, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen“, so Chialo. Erleichtert ist auch der Uferhallen-Verein. „Aufgeben war nie eine Option“, so Antje Blumenstein vom Vorstand. Trotz vieler Jahre mit unvorstellbaren Tiefen. Der Mietvertrag biete nun die Chance, „zukunftsfähige Modelle für die Künstler zu entwickeln, die Wohnen und Arbeiten miteinander verbinden“. Auch der Bezirk Mitte begrüßt die Einigung. „Die gefundene Lösung ist ganz ausgezeichnet“, sagt Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD). Als nächsten Schritt will der Bezirk das Areal an der Uferstraße im neuen Bebauungsplan als „Sondergebiet Kultur“ ausweisen. Damit der Kulturstandort auf längere Sicht gesichert bleibt. Der B-Plan ist nötig, weil die Eigentümer das Areal mit Büros und 100 Wohnungen nachverdichten wollen.
Im Frühjahr beginnt die Fessards Augustus Management GmbH, die das Gelände seit 2017 besitzt, mit der Sanierung des Baudenkmals. Zuerst werden Ateliers und die große Halle zur Ausstellungshalle ausgebaut und energetisch saniert.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.