Müllerstraße: Neugestaltung und Sanierung frühestens in zwei Jahren
Es ist eines der zentralen Bauvorhaben im "Aktiven Zentrum und Sanierungsgebiet Müllerstraße". Über fünf Millionen Euro stehen für den Umbau bereit. Doch obwohl die Pläne längst fertig sind, kann nicht gebaut werden. Der Umbau sollte bereits im Mai 2013 losgehen; 32 kranke Scheinakazien wurden damals schon auf dem Mittelstreifen gefällt.
"Der Baustart wurde immer wieder verschoben", sagt Karsten Scheffer vom Planungsbüro Jahn, Mack & Partner, das im Auftrag des Bezirks die millionenschwere Aufwertungskampagne rund um die Müllerstraße koordiniert. Der Müllerstraßenausbau ist neben der Neugestaltung des Leopoldplatzes und des Rathausumfeldes sowie dem Neubau der Schillerbibliothek eines der Großprojekte.
Scheffer rechnet frühestens 2017 mit einem Baubeginn. Wahrscheinlich sollen erst 2018 die Bagger rollen. Die Verkehrslenkung Berlin wollte bisher wegen vieler Bauprojekte im Umfeld die Baustelle auf der wichtigen Müllerstraße nicht genehmigen. Die Verbindung müsse leistungsfähig bleiben, weil zum Beispiel in der Heidestraße und Osloer Straße gebuddelt wird. Im vergangenen Jahr hat auch noch die BVG angekündigt, vor dem Straßenneubau die U-Bahntunnel unter der Müllerstraße abzudichten.
Das heißt, Anwohner und Autofahrer müssen sich auf jede Menge Stress einstellen, da für die Tunnelsanierung die Straße aufgerissen wird. Außerdem wollen zahlreiche Leitungsfirmen vor dem Straßenneubau neue Strom- oder Wasserleitungen bauen. "Es würde ja keinen Sinn machen, die Straße auszubauen und später wieder aufzureißen", sagt Scheffer. Dass es wegen der U-Bahn- und der anderen Baustellen zu jahrelangen Megastaus kommt, glaubt er nicht, "weil man auf der breiten Müllerstraße gut in Abschnitten bauen kann". BVG-Sprecherin Petra Reetz betont, dass 70 Prozent der Tunnelarbeiten von unten stattfinden. An mehreren Stellen wird jedoch der U-Bahn-Tunnel von oben geöffnet, was Straßensperrungen bedeutet.
Und das sehen die Umbaupläne, die auch mit Anliegern in Bürgerworkshops erarbeitet wurden, bisher vor: Die Hochbeete auf dem Mittelstreifen sollen komplett neu gemacht werden. Damit die Müllerstraße endlich Radwege bekommt, wird der Mittelstreifen schmaler. Die neuen Hochbeete aus Betonfertigteilen werden mit schicken Natursteinblenden eingefasst und erhalten dadurch eine hochwertige Optik. Anders als bisher haben die einzelnen Beete unterschiedliche Formen.
Den Platz dazwischen können die Leute als "inoffizielle Querungsmöglichkeit" nutzen, wie Karsten Scheffer sagt. In den Mittelinseln sollen insgesamt 79 neue Bäume und 34 Ziersträucher (Felsenbirnen) gepflanzt werden. Zu den Baumaßnahmen gehört auch die Sanierung der Gehwege. An der Straße werden im gesamten Bereich 432 Fahrradbügel installiert. Außerdem bekommt die Müllerstraße erstmals Sitzbänke. Die 25 Bänke stehen vor allem an den Plätzen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.