Baustart am Großschadensfall
Schulstadtrat nennt Zeitplan für Ernst-Reuter-Schule

Selbst der Schriftzug "Ernst-Reuter-Oberschule" ist hier längst abgefallen.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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Die Sanierung der Ernst-Reuter-Oberschule soll spätestens Ende 2026 beginnen. Jedenfalls geht man im Bezirksamt davon aus. Die Schule gilt seit sechs Jahren als „Großschadensfall“.

Sie war einst der Stolz der Westberliner und galt 1955 als „Berlins modernste Schule“. Heute ist die Ernst-Reuter-Schule baufällig und muss kernsaniert werden. Bereits seit 2018 wird der riesige Komplex an der Stralsunder Straße beim Senat als „Großschadensfall“ geführt. Die einst renommierte Schule gehört damit zu den größten Sanierungsprojekten Berlins. Ein Konzept liegt seit längerem in der Schublade. Passiert ist bis heute wenig.

2020 wollte man beginnen und drei Jahre später fertig sein, so der Plan. Die etwa 1000 Schüler sollten während der Sanierung in das ehemalige Diesterweg-Gymnasium an der Putbusser Straße ziehen. Doch auch dieser Bau ist bis heute nicht saniert und rostet seit 13 Jahren vor sich hin. Vor wenigen Wochen kündigte das Bezirksamt dann einen wahrscheinlichen Baustart an der Reuter-Schule noch in diesem Jahr an. Bezirksamt und die landeseigene Howoge, die das Bauprojekt im Auftrag des Landes übernimmt, hatten gerade ihre Projektvereinbarung unterschrieben. Kurz darauf kam Schulstadtrat Benjamin Fritz (CDU) jedoch mit einem anderen Zeitplan rüber. Bei einer Inforunde sollte es eigentlich um das Diesterweg-Gymnasium gehen. Doch Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) schaffte es zum Ärger einiger Anwohner nicht zum Termin und so gab es die Neuigkeiten nur zur Reuter-Schule. Mit der Sanierung der Integrierten Sekundarschule (ISS) soll es demzufolge im „vierten Quartal 2026“ losgehen. Sanierungsende laut Stadtrat: erst im Jahr 2031. Denn die verschiedenen Schulgebäude werden nicht nur modernisiert und teils erweitert, es sollen auch zwei Drei-Felder-Sporthallen auf dem Grundstück gebaut werden. Zu den Kosten sagte Fritz nichts. 2018 waren für die Sanierung der Häuser, inklusive Abriss und Neubau, mehr als 28 Millionen Euro eingeplant. Die Summe dürfte inzwischen deutlich in die Höhe geschnellt sein.

Wie berichtet, wird nicht im laufenden Schulbetrieb saniert. Als Ausweichstandort hat man sich im Bezirksamt für den Sportplatz des Diesterweg-Gymnasiums entschieden. Der ist anders als die Schule nicht umzäunt. Dort sollen bis September 2026 Schulcontainer für etwa Dreiviertel der Schüler hin. Die anderen Schüler bleiben am alten Standort. Allein die Anschaffung der Container kostet laut Stadtrat 22 Millionen Euro.

Bis zu den Sommerferien will die Howoge das Bedarfsprogramm vorlegen. „Erst dann wissen wir, wir es am Ausweichstandort aussehen wird“, so Fritz. Geprüft wird demnach auch, ob die Turnhalle des maroden Gymnasiums als Mensa genutzt werden kann. Auch der Sportunterricht muss organisiert werden. An dieser Stelle bedauerte der Schulstadtrat, keine Schuldrehscheibe in Mitte zu haben. „Damit wären wir deutlich schneller.“ In eine solche komplette „Schule auf Zeit“ ziehen Schüler immer dann ein und später wieder aus, wenn ihre eigentliche Schule saniert wird.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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