200 Millionen Euro für Schulen: Bezirk plant neue und reaktiviert alte Standorte
Wedding. Das Schulamt braucht wegen des Bevölkerungszuwachses und Geburtenanstiegs Tausende neue Schulplätze.
Um die Platzprobleme in den Griff zu bekommen, wurde auf dem Sportplatz der Papagenoschule in Mitte im September der erste Schulneubau aus Fertigteilen eröffnet. Ein solcher modularer Ergänzungsbau (MEB) wird derzeit auch an der Boyenstraße neben dem Erika-Heß-Eisstadion fertig. Die 20 Millionen Euro teure Neubauschule soll vor allem den Bedarf der Europacity abdecken, die an der Heidestraße entsteht.
Knapp 200 Millionen Euro kalkuliert der Bezirk für neue Schulen und Reaktivierungen stillgelegter Standorte. So soll die frühere 13. Polytechnische Oberschule (POS), wie die leerstehende Plattenbauschule an der Adalbertstraße zu DDR-Zeiten hieß, für etwa 30 Millionen Euro samt Turnhalle neu gebaut werden. Auf 50 Millionen Euro schätzt das Schulamt den Neubau auf einer Freifläche an der Sellerstraße 28-30, die derzeit noch von der Betriebsfeuerwehr der Bayer Pharma AG genutzt wird. Dort soll zum Schuljahr 2022/23 eine sechszügige Integrierte Sekundarschule eröffnen, teilt Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU) in einer Vorlage für die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit.
Ebenfalls zum Schuljahr 2022 soll der Standort Pankstraße 70 wieder Schule werden. Das zuletzt als Flüchtlingsunterkunft genutzte ehemalige Schulgebäude wird wahrscheinlich abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Geschätzte Kosten: 50 Millionen Euro. Einige Klassenräume wurden bereits vor kurzem für die benachbarte Albert-Gutzmann-Schule hergerichtet, weil dort Räume PCB-verseucht sind. Der Gutzmann-Schule droht laut Steckbrief der Schulbehörde die Schließung; Grund- und Oberschule sollen als Campus entwickelt werden. Einen weiteren Schulneubau plant der Bezirk für 30 Millionen Euro auf dem Gelände des Hauses der Gesundheit an der Reinickendorfer Straße 60. Das völlig marode Gebäude des Gesundheitsamtes soll abgerissen werden. Auf dem Areal ist zum Schuljahr 2022/23 eine vierzügige Grundschule inklusive Schul-Umwelt-Zentrum geplant. Laut Bezirksplan ist auch die „Reaktivierung und Sanierung des ehemaligen Schulgebäudes Gotenburger Straße 7-9 dringend geboten“. Das ehemals sonderpädagogische Förderzentrum wird derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt und soll zum Schuljahr 2019/20 sukzessive Sekundarschule werden. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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