Bibliothek der Zukunft: neue digitale Angebote in den Büchereien

Michael Müller hat mit der Vorsitzenden der Verbundkonferenz der Öffentlichen Bibliotheken, Cerstin Richter-Kotowski, in der Schiller-Bibliothek die neue Zukunftsstrategie für Berlins Bibliotheken vorgestellt. Mit dabei: Bürgermeister Christian Hanke und Mittes Kulturstadträtin Sabine Weißler (rechts). | Foto: Bezirksamt Mitte
  • Michael Müller hat mit der Vorsitzenden der Verbundkonferenz der Öffentlichen Bibliotheken, Cerstin Richter-Kotowski, in der Schiller-Bibliothek die neue Zukunftsstrategie für Berlins Bibliotheken vorgestellt. Mit dabei: Bürgermeister Christian Hanke und Mittes Kulturstadträtin Sabine Weißler (rechts).
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Wedding. Berlins Bibliotheken bauen ihre Onlineangebote aus. Der Regierende Bürgermeister und Kultursenator Michael Müller (SPD) hat in der Schiller-Bibliothek die Zukunftsstrategie für die öffentlichen Bibliotheken vorgestellt.

In 340 überregionalen und lokalen Tages- und Wochenzeitungen sowie etwa 800 Zeitschriften recherchieren, über 5000 Zeitungen, Magazine und Zeitschriften aus 100 Ländern auf dem Computer lesen; Musik, Filme, Musik oder Hörbücher streamen und in Lexika wie Duden oder Brockhaus blättern: Bibliotheksnutzer mit einem Bibliotheksausweis können jetzt kostenfrei viele weitere Angebote nutzen.

800.000 Euro Lizenzgebühren

Der Senat hat bei Streamingdiensten pauschale Lizenzen erworben, so dass Bibliotheksmitglieder auf die Angebote zugreifen können. Bisher gibt es schon die Möglichkeit, zwei Onlineangebote zu nutzen. Jetzt sind zwölf Anbieter dazugekommen. Aktuelle Blockbuster wie bei den Bezahldiensten finden sich allerdings eher nicht in den Sammlungen. Für die Lizenzen zahlt der Senat jährlich etwa 800.000 Euro.

Zur Zukunftsstrategie der Bibliotheken gehört auch der technische Ausbau in den Bibliotheken. Dazu gehört ein leistungsfähiges WLan-Netz. Außerdem bekommt jede Bezirkszentralbibliothek ein E-Circle-Gerät. Das ist eine Station, an der man in den Onlineangeboten blättern und sich per WLan Filme, Musik oder Bücher direkt aufs Handy oder Tablet laden kann. In Mitte gibt es diese Terminals in der Schiller-Bibliothek in der Müllerstraße 149 und ab August in der Philipp-Schaeffer-Bibliothek in der Brunnenstraße 181.

Der Senat spendiert den Bibliotheken auch neue E-Book-Reader, die Besucher ausleihen können. Ab September bekommt jede der sieben Bibliotheken im Bezirk jeweils zehn Geräte, auf denen man E-Books lesen kann. Für die Leseförderung in den Bibliotheken werden zudem Tablets angeschafft.

Im Bezirk nutzen derzeit etwa 60.000 Menschen regelmäßig die Bibliotheken. Mit den digitalen Angeboten kommen die Bibliotheken ihrem Bildungsauftrag nach. Leute mit schmalem Geldbeutel bekommen kostenfrei Zugriff auf Tausende Angebote.

Treffpunkt rund ums Wissen

Wer dies nutzen möchte, braucht sich zu Hause oder unterwegs nur mit seiner Bibliotheksausweisnummer einzuloggen. Den bekommt man auch online direkt auf der Internetseite des Bibliothekenverbundes.

Die Bücherstuben werden trotz der vielen Onlinedienste jedoch weiterhin gut besucht. Studenten und Schüler treffen sich hier gerne zum gemeinsamen Arbeiten. „Die Bibliotheken haben sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt. Weg von reinen Bücherentleihstationen hin zu Treffpunkten für Jung und Alt mit vielen Angeboten rund ums Lesen und Wissen“, sagte Cerstin Richter-Kotowski, Vorsitzende der Verbundkonferenz der Öffentlichen Bibliotheken. „Heute kann man hier im Internet arbeiten und recherchieren, Referate und Hausarbeiten in Gruppen vorbereiten, Noten ausprobieren oder einfach nur in Ruhe die neueste Zeitung oder Zeitschrift bei einer Tasse Kaffee genießen.“ DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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