Europaschule startet im Modularbau
Erste neue Grundschule im Bezirk heißt vorerst „48. Schule“
Das Schulamt hat die Fertigteilschule an der Chausseestraße Ecke Boyenstraße schon seit 2017. Doch wegen Baupfusch war der Modulare Ergänzungsbau (MEB) Im Schuljahr 2018/19 gesperrt. Jetzt wird dort die erste neue Grundschule gegründet.
Sechs Tage vor Beginn des neuen Schuljahres stehen Bagger und Bauzäune um das orangefarbene Schulgebäude auf dem Grundstück neben dem Erika-Heß-Eisstadion. Überall wird noch gewerkelt, die Spielplatzbauer ackern auf Hochtouren. Die ersten Wochen, vielleicht sogar Monate auf dem Schulhof werden bestimmt ein Baustellenambiente haben. Ab 5. August (nach Redaktionsschluss) werden Schulanfänger und Kinder aus der benachbarten Humboldthain-Grundschule in der Grenzstraße 7 den neuen MEB nutzen.
Bisher war der Modulbau Filialstandort der Humboldthain-Grundschule. Zum neuen Schuljahr 2019/20 wurde der Filialbetrieb beendet und eine eigenständige Grundschule gegründet. Sie trägt vorerst den Namen „48.Schule“. Die neue Schulkonferenz wird sich einen eigenen Namen geben. Darüber werden Lehrer und Eltern in den kommenden Wochen diskutieren, abstimmen und beschließen.
Europacity: Mindestens 600 neue Schulplätze notwendig
Der erste Schulneubau nach der Wende im Bezirk wird inoffiziell schon lange Europaschule genannt, denn der Bau an der Chausseestraße wurde wegen der Europacity, die entlang der Heidestraße aus dem Boden gestampft wird, dringend notwendig. Insgesamt werden rund um die Europacity in den kommenden Jahren 5500 Wohnungen gebaut. Mindestens 600 zusätzliche Grundschulplätze werden benötigt. Am Standort Chausseestraße 82 entsteht deshalb eine vierzügige Grundschule. Der Modulare Ergänzungsbau mit 16 Unterrichtsräumen sowie Mensabereich ist der erste Bauabschnitt. Auf der Brache zwischen MEB und Parkhaus direkt daneben wird noch ein richtiger Schulneubau inklusive Sporthalle errichtet. Zum Schuljahr 2021/22 soll die vierzügige Grundschule dann komplett sein.
In dem jetzt wieder eröffneten Gebäude werden vorerst sieben Klassen unterrichtet. Das bedeutet eine enorme Entlastung für die Humboldthain-Grundschule. Schüler mussten am alten Standort sogar in der Mensa unterrichtet werden. Auch Container wurden aufgestellt, die jetzt weg können, wie Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU) sagt.
Für den Modulbau an der Boyenstraße ist der Schulbetrieb der zweite Startversuch. Der erste ging schon wenige Monate nach Übergabe des MEB Ende 2017 an den Bezirk in die Hose. Im Sommer 2018 musste das Gebäude gesperrt werden. Aufgrund eines Baumangels war das Erdgeschoss mit Wasser vollgelaufen. Der gesamte Fußboden musste erneuert werden. Den MEB hatten vor der Sperrung auch knapp 300 Schüler der Carl-Kraemer-Schule aus dem Soldiner Kiez als Ausweichquartier genutzt, weil ihre Schule an der Zechliner Straße wegen Schimmel und einstürzenden Decken damals komplett gesperrt werden musste.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.