Hightechlabore für Zellforschung in Wedding
Der Wissenschaftsrat in Trier hat auf seiner Frühjahrssitzung die Errichtung des Forschungsbaus „Der Simulierte Mensch“ (Si-M) empfohlen. Die Kosten für die Hightechlabore von 34 Millionen Euro werden anteilig vom Bund und vom Land Berlin im Rahmen des Programms für Forschungsbauten an Hochschulen getragen.
In dem neuen Forschungstempel werden Ingenieure der Technischen Universität Berlin (TU) und Mediziner der Charité gemeinsam in unmittelbarer Nähe zum Campus Virchow-Klinikum neue Diagnose- und Therapiestrategien entwickeln. Durch modernste Technologien wie hochauflösenden Analysen einzelner Zellen, Kultivierungen von Geweben in Organ-on-a-Chip-Systemen oder Methoden des 3-D-Bioprintings sollen die Funktionen menschlicher Zellen und Gewebe analysiert werden. Die Modellierung humaner Zell- und Organfunktionen soll auch dazu beitragen, Tierversuche zu reduzieren.
In den Laboren des „Der Simulierte Mensch“-Forschungskomplexes werden Mediziner mit Naturwissenschaftlern und Ingenieuren verschiedener Fachbereiche Seite an Seite daran arbeiten, Zellfunktionen und Veränderungen zu verstehen. „Die Simulation humaner Gewebe eröffnet besonders im Bereich neuer Krebstherapien und Infektionen völlig neue Forschungsansätze. So treffen sich die beiden Disziplinen Medizin und Biotechnologie beispielsweise im Bereich der Immuntherapien von Krebserkrankungen“, erklärt Professor Roland Lauster, Initiator von „Der Simulierte Mensch“ und Leiter des Fachgebiets Medizinische Biotechnologie an der TU Berlin. Mitinitiator und Leiter der Arbeitsgruppe „Regenerative Immunologie und Altern“ an der Charité, Professor Andreas Thiel, ergänzt: „In den Laboren des Si-M könnten auch erstmals neue analytische Methoden zur Anwendung kommen, mit denen die Diagnose von Krankheiten und die Prognose des Ansprechens auf moderne Therapien sehr viel spezifischer durchgeführt werden können, als es bisher der Fall ist.“
Der Neubau als Kernstück einer gemeinsamen Campusentwicklung zum Thema Biotechnologie und Biomedizin zwischen TU Berlin und Charité soll auch interdisziplinärer Forschungsraum und Ort wissenschaftlicher Kommunikation werden. So wird es Ausstellungsflächen, ein Theatron und Besprechungsräume geben.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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