Safe-Hub frühestens 2019: Finanzierung für kostenfreie Fußballschule steht noch nicht
Das auf dem Gelände des jetzigen Ruheplatzstraße 12, geplante Fußball-Bildungszentrum wird nicht vor 2019 eröffnen.
[/p]<a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.change.org/p/bezirksamt-berlin-mitte-himmelbeet-muss-bleiben?utm_source=embedded_petition_view">„Himmelbeet muss bleiben!“</a> lautet die Online-Petition, die bisher mehr als 35 000 Unterstützer unterschrieben haben. <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.berliner-woche.de/wedding/bildung/gemeinschaftsgarten-himmelbeet-fuerchtet-verdraengung-durch-oliver-kahns-fussballschule-d123058.html">Wie berichtet</a>, haben die Kiezgärtner des 2013 auf der Bezirksbrache als Zwischennutzung eröffneten Gemeinschaftsgartens Angst, dass sie komplett verschwinden müssen. Denn auf der Fläche will der <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.edufootball.org/de/willkommen/">Verein Amandla EduFootball</a> Deutschlands erstes Fußball-Bildungszentrum errichten. Der Bezirk will das sogenannte Safe-Hub als einzigartiges Vorzeigeprojekt für benachteiligte Kids. Bisher war immer davon die Rede, dass die Himmelbeetler in das Gesamtkonzept integriert werden. <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.berlin.de/ba-mitte/aktuelles/pressemitteilungen/2017/pressemitteilung.581955.php">Doch in einem sogenannten letter of intent, den Sportstadtrat Carsten Spallek (CDU) am 7. April Amandla überreicht hat</a>, ist vom Himmelbeet-Garten nicht die Rede. In dem Vorvertrag sichert das Bezirksamt zu, das 4100 Quadratmeter große Grundstück ab Januar 2018 Amandla zur Verfügung zu stellen. Ein endgültiger Erbbaupachtvertrag soll spätestes Ende Mai abgeschlossen werden. Die gemeinnützige Himmelbeet GmbH, deren Zwischennutzungsvertrag bereits Ende 2017 ausläuft, fordert eine Beteiligung am zukünftigen Vertragskonzept. Spallek trifft sich am 28. April mit Amandla und Himmelbeet, „um Fragen insbesondere in Bezug auf Kooperationsmöglichkeiten und Berücksichtigung der unterschiedlichen Interessen auf dem Grundstück zu erörtern“, wie er mitteilte. Der Bezirk hat vor, das Himmelbeet auf das Dach der zukünftigen Turnhalle, die zwischen Volkshochschule (VHS) und dem Safe-Hub gebaut werden soll, zu verfrachten. Da die Sporthalle erst in etwa acht Jahren stehen wird, hat der Bezirk angeboten, bis dahin auf dem Baugrundstück zu gärtnern. Das lehnen die Himmelbeet-Aktivisten ab, weil die Flächen zu schattig ist.
Laut Amandla wird der Safe-Hub mit Seminargebäude an der Ruheplatzstraße, drei Fußballplätzen und einer Flutlichtanlage 1,9 Millionen Euro kosten. Die Gestaltung der Außenflächen ist in der Summe nicht dabei. Das Geld soll von privaten Spendern, Stiftungen und Unternehmen kommen. Ein großer Projektpartner, der die Safe-Hub finanziell unterstützt, ist die <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.oliver-kahn-stiftung.de">Oliver Kahn Stiftung</a>.
„Die Finanzierung steht noch nicht, da es bislang an Sicherheiten seitens des Bezirks gefehlt hat“, sagt die Amandla-Projektmanagerin für das Berliner Safe-Hub, Jasmina Srna. „Ohne eine rechtliche Absicherung, das Projekt auch an dem besagten Grundstück durchführen zu können, waren bisher nur Vorgespräche möglich“, teilt sie mit. Sie ist aber „zuversichtlich, aufgrund der sehr positiven Resonanz die benötigten Mittel akquirieren zu können.“ Sobald alle Verträge in trockenen Tüchern und die Gelder da sind, soll der Bau der Fußballschule beginnen. Laut Srna dauert es dann mindestens 18 Monate, bis der Safe-Hub eröffnet wird.
Die Anlage soll Kindern und Jugendlichen täglich und kostenfrei zur Verfügung stehen. Details zu genauen Öffnungszeiten und Projekten sind noch nicht bekannt. Amandla wird für die laufenden Kosten der Fußball-Bildungsprogramme aufkommen und für den Betrieb des Safe-Hubs verantwortlich sein. Wie Jasmina Srna sagt, werden derzeit Gespräche mit weiteren Akteuren geführt, die Angebote im Safe-Hub machen wollen. In dem Gebäude soll es zum Beispiel Nachhilfeangebote, Traumaberatung für geflüchtete Jugendliche oder eine Jobcenter-Dependance geben.
Der Gemeinschaftsgarten Himmelbeet hatte sich erst vor kurzem gemeinsam mit Amandla mit dem Projekt Green Urban Lab (GUL) beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung beworben und war als eins von zwölf Modellprojekten in Deutschland ausgewählt worden. Zu den Diskussionen um die Zukunft des Himmelgartens und den Flächenstreit will Jasmina Srna vor dem Treffen mit Spallek nichts sagen. Grundsätzlich stehe aber einem Verbleib von Himmelbeet auf dem Grundstück nichts entgegen, so Srna. „Im Gegenteil, es ist uns nach wie vor ein Anliegen, dass wir eine gemeinsame Lösung finden“. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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