Vom Azubi zur eigenen Chefin: 20 Jahre Ausbildung und Qualifizierung im SOS-Kinderdorf Berlin
Wedding. Seit 1996 wurden durch das SOS-Kinderdorf 1500 junge Menschen erfolgreich auf ihrem Weg ins Berufsleben begleitet. In der neuen „Botschaft für Kinder“, die derzeit an der Lehrter Straße entsteht, wird diese Arbeit 2017 fortgeführt.
Jugendliche mit schlechtem oder fehlendem Schulabschluss, unzureichenden Sprachkenntnissen oder Lerndefiziten haben auf dem ersten Arbeitsmarkt kaum Chancen. Im SOS-Berufsausbildungszentrum Berlin werden sie dafür fit gemacht und können eine Ausbildung absolvieren im Bereich Gastronomie und Service, im Garten- und Landschaftsbau oder in Verwaltung und Büro. Dabei unterstützen sie Sozialpädagogen und Lehrkräfte, vermitteln den Schülern soziale Kompetenzen, trainieren Bewerbungen und helfen bei der Suche nach einem Praktikumsplatz. Im Ausbildungsrestaurant Rossi zeigen die Jugendlichen unter realen Arbeitsbedingungen, was sie gelernt haben.
Das SOS-Berufsausbildungszentrum Berlin fusionierte 2015 mit dem SOS-Kinderdorf Berlin-Moabit und heißt jetzt SOS-Kinderdorf Berlin. Damit vervielfältigte sich das Angebot für Kinder, Jugendliche und ihre Familien, das von Babykursen bis zur Berufsqualifizierung junger Erwachsener reicht. Jeder Jugendliche bekommt individuell angepasst genau die Hilfe und die Begleitung, die er braucht. Dass sich das Prinzip bewährt, zeigen die kleinen Erfolgsgeschichten wie die von Lydia Yordanova. Als 19-Jährige wusste sie nicht, was sie will, hatte Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und eine kleine Tochter. Sie machte dann eine Friseurausbildung, wurde als junge Mutter speziell gefördert und konnte in Teilzeit arbeiten. Heute ist sie Chefin in ihrem eigenen Friseurgeschäft.
Wenn nächstes Jahr die Berufsausbildung in die „Botschaft für Kinder“ umzieht, ist das Restaurant Rossi mit dabei. Auf die Azubis kommen größere Aufgaben zu, denn an der Lehrter Straße entsteht auch ein Hotel mit 28 Zimmern, einem Tagungsbereich und einem Informationszentrum zur Arbeit der SOS-Kinderdörfer. Da es ein Integrationsbetrieb sein wird, haben 40 Prozent des Personals eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung. Der Standort in Moabit ist wichtig, denn viele Jugendliche dort kommen aus schwierigen Lebensverhältnissen und brauchen intensive Unterstützung. ReF
Autor:Regina Friedrich aus Wilmersdorf |
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