Forschung im Küchenlabor
Zwei Schüler gewinnen Jugend-forscht-Sonderpreis der Christoffel-Blindenmission

Kian Kruschke und Felipe Saa Hüttel (v.l.) gewannen den CBM-Sonderpreis „Innovationen für Menschen mit Behinderungen" in der Alterskategorie „Schüler experimentieren“. | Foto: Anneliese Bachmann
  • Kian Kruschke und Felipe Saa Hüttel (v.l.) gewannen den CBM-Sonderpreis „Innovationen für Menschen mit Behinderungen" in der Alterskategorie „Schüler experimentieren“.
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Beim Reinkommen nur noch Nebel sehen, das kennen alle, die Brille tragen – besonders mit einer Mund-Nasen-Maske. Das sieht nicht nur komisch aus, sondern kann auch gefährlich werden. Zwei Schüler aus Berlin forschen zu dieser Begleiterscheinung des Pandemiealltags.

Felipe Saa Hüttel (12) und Kian Kruschke (11) recherchieren und testen, wie das Beschlagen der Brillengläser zu verhindern ist. Dafür erhielten die ehemaligen Schüler der Möwensee-Grundschule Berlin in der Afrikanischen Straße den Sonderpreis der Christoffel-Blindenmission (CBM) „Innovationen für Menschen mit Behinderungen“. Der Preis wurde im Rahmen des Landeswettbewerbs Berlin der Stiftung „Jugend forscht“ in der Alterskategorie „Schüler experimentieren“ verliehen.

Haushaltsmittel im Test

Die Jungforscher fanden heraus, dass die Gläser beschlagen, weil die Atemluft unter der Maske nach oben steigt. Den oberen Maskenrand nach innen umschlagen und unter dem Brillenrand tragen, scheint dem entgegenzuwirken, genauso wie durch den Mund nach unten auszuatmen. Die Schüler gingen davon aus, dass sie ein Beschlagen der Brille durch Auftragen einer Substanz verhindern können. Dazu testeten sie verschiedene Haushaltsmittel von Vaseline bis Spülmittel und ein Profiprodukt aus dem Brillengeschäft.

Profiset am besten, Vaseline geht gar nicht

Im Topf-Wasserdampf-Versuch erprobten Felipe und Kian die Testsubstanzen auf ihre Wirksamkeit. Sie maßen die Zeitspanne, bis die im aufsteigenden Dampf beschlagenen Gläser entschlagen. Die besten Werte erzielen das Antibeschlag-Set aus Spray und imprägniertem Mikrofasertuch aus dem Fachhandel (1,3 Sekunden) sowie eine Spülmittel-Wasser-Mischung im Verhältnis 3:1 (7,3 Sekunden). Gar nicht funktioniert Vaseline. Die als geeignet eingestuften Mittel unterzogen die beiden einem Alltagstest mit vier Testpersonen. Mit der besten Wirkung schneidet die Kombination aus Spray und Tuch ab. Im Vergleich kostengünstiger und immer noch gut wirksam ist das verdünnte Spüli. Wer damit eine Sprühflasche füllt und mit einem Mikrofasertuch verwendet, sollte fast nebelfrei den Durchblick behalten.

CBM-Vorstand Dr. Rainer Brockhaus: „Felipe und Kian zählen zu den wenigen, die ein Problem, das viele kennen, lösungsorientiert angehen. Und das schon im Grundschulalter. Das ist bemerkenswert.“

Der CBM-Sonderpreis zeichnet jedes Jahr kreative Studien und Erfindungen aus, die bei "Jugend forscht" eingereicht werden. Alle ausgezeichneten Landessieger haben die Chance, den von der CBM ausgeschriebenen Bundessonderpreis zu erhalten. Dieser wird pandemiebedingt online vergeben und ist mit 300 Euro dotiert.

Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

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