Leo bleibt Drogenplatz: QM findet keine Streetworker

Der Leopoldplatz ist ein problematischer Ort mit Drogen- und Gewaltdelikten. Das QM sucht zwei Streetworker, die sich um schwierige Jugendliche kümmern sollen. | Foto: Dirk Jericho
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Wedding. Der Leopoldplatz gilt nach wie vor als Treffpunkt der Drogenszene. Die Polizei versucht mit einer speziell für den Leopoldplatz eingerichteten Streife, das Problem unter Kontrolle zu bringen.

65 Straftaten in Zusammenhang mit Drogen wie Cannabis, Ecstasy, Heroin oder Kokain hat die Polizei im ersten Quartal 2016 registriert; ein minimaler Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal (71 Straftaten). Die Betäubungsmittel-Kriminalität inklusive der sogenannten Begleitkriminalität bleibt Schwerpunkt auf dem Platz.

Bezirk und Anwohnerinitiativen versuchen seit Jahren, den Leo sicherer zu machen. Für die Alkoholiker und Drogensüchtigen wurde mit Senatsgeldern eigens ein überdachter Aufenthaltsbereich gebaut. Statt die Trinker zu verdrängen, kümmern sich Streetworker um die problematischen Platzbesucher. Der Pavillon hinter der Alten Nazarethkirche ist Teil des Projektes „Leopoldplatz – Gemeinsam einen Platz für alle gestalten!“, das 2014 mit dem Präventionspreis der Landeskommission gegen Gewalt ausgezeichnet wurde. Die Polizei befürwortet die „Bindung der Suchtkrankenszene an den Leopoldplatz“, weil sie so die Lage besser unter Kontrolle hat. Beamte vom zuständigen Abschnitt 35 beteiligen sich regelmäßig in den Gremien wie dem Runden Tisch Leopoldplatz.

Kinder dealen

Dort wurden jetzt Sorgen laut, dass auf dem Leopoldplatz immer mehr Jugendliche mit Drogen dealen. Die Polizei wollte eine vermehrte Beteiligung von Jugendlichen und Kindern nicht bestätigen. Laut Statistik, die Polizeisprecher Stefan Redlich für die Berliner Woche hat erstellen lassen, sind die Drogendelikte von Jugendlichen jedoch von zwei im ersten Quartal 2015 auf sechs im ersten Quartal 2016 gestiegen. Das Quartiersmanagement Pankstraße finanziert jetzt mit 80 000 Euro ein Streetworker-Projekt für Jugendliche auf dem Leopoldplatz. Der Träger "Geburt und Familie", der den Zuschlag bekommen hat, sollte eigentlich im Januar mit dem Projekt „Perspektiven“ starten. Zwei Sozialarbeiter sollen sich bis Ende 2017 um die Jugendlichen kümmern. Doch wie Quartiersmanagerin Katja Krüger sagt, hat der Träger bisher keine Streetworker gefunden. Grund sei ein „Fachkräftemangel“, wie Mittes Präventionsbeauftragter Thorsten Haas beim Runden Tisch Leopoldplatz sagte. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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