Überlebende erzählen
Ausstellung stellt Menschen vor, denen ein Organ transplantiert wurde
Die Charité zeigt Fotos und Videoportraits von Berlinern, die ihr zweites Leben einer Organspende verdanken.
Carlos Herz erkrankte innerhalb weniger Tage. Er bekam zur Überbrückung ein Kunstherz. 2013 transplantierten ihm die Ärzte ein neues Herz. Der 26-Jährige überlebte. Seine Geschichte erzählt die multimediale Ausstellung "Wiederbeleben2" im Deutschen Herzzentrum der Charité. Mit Carlos werden insgesamt 15 Menschen portraitiert, die ihr zweites Leben einer Organspende verdanken. Wie Annette, die 30 Jahre lang mit einer erblichen, nicht einstellbaren Diabetes lebte und 2014 eine neue Niere und Bauchspeicheldrüse bekam.
Initiator der Ausstellung ist der Verein "transplantiert". Der Selbsthilfeverein wurde 1998 von Patienten, die eine Transplantation erhalten hatten, in Berlin gegründet. Seitdem unterstützen, betreuen und beraten die Mitglieder Patienten und ihre Familien vor und nach einer Organtransplantation und leisten aktive Informationsarbeit zum Thema Organspende. "Es ist für Außenstehende oft nur schwer nachvollziehbar, was eine Organtransplantation für den Patienten selbst und seine Angehörigen bedeutet, körperlich wie seelisch", sagt Ute Opper, Gründungsmitglied und Vereinschefin. "Wir dagegen leben selbst mit transplantierten Organen und sehen es deshalb als unsere Aufgabe, unsere Erfahrungen mit anderen Betroffenen zu teilen und sie auf einem oft schweren Weg zu begleiten."
Die Portraitaufnahmen und kurzen Videos haben der Berliner Fotograf Max Threlfall und sein Team gemacht. Die 15 einstigen Patienten stammen aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Fast alle bekamen ihr neues Organ im Herzzentrum der Charité transplantiert.
Zu sehen ist die Ausstellung "Wiederbeleben2" im Herzzentrum auf dem Campus des Virchow-Klinikums am Augustenburger Platz 1 im Weißen Saal in der zweiten Etage. Der Zugang ist ausgeschildert.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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