Debutalbum von "Lari und die Pausenmusik"
"Wir bleiben Alle, das ist unsere Stadt. Den Kiez macht ihr nicht platt", heißt es in dem Stück gegen Mieterhöhung und Gentrifizierung. "Die Welt ist facebooksüchtig, du klickst hier nicht richtig!" in dem Song "Alle Macht dem Web". Raue Stimme, Schiebermütze, freche Texte - das ist der Gute-Laune-Revolluzer Lari, wie sich der 23-jährige Liedermacher Franz-Joseph Wohlleben nennt. Politisch engagiert, links und aufmüpfig singt Lari gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt, gegen den Komsumterror zum Beispiel, gegen unsere Gleichgültigkeit.
"Einmischen" heißt das erste Album, das er mit seinen neuen Mitstreitern Platze (Sologitarre) und Mr. M.J. (Cajon) am 26. April im Mastul-Club erstmals präsentiert. Im gleichnamigen Song heißt es: "Doch egal was passiert, du kannst noch was verändern, egal ob hier, oder in fremden Ländern, wer wenn nicht wir, packt die Wahrheit auf den Tisch, es ist wichtig, dass du dich einmischst."
Obwohl es in den Texten vor allem um sozialkritische Themen geht (es gibt auch Liebeslieder und einen Tresen-Blues), sind Laris Konzerte große Spaßmomente. "Wir sind keine Weltverbesserer, wir wollen nur zum Nachdenken anregen", sagt Lari. Der Weddinger Sänger, der seine Musik "Liedermaching Akustik Rock" nennt, wurde in Zeitungsartikeln schon als Weddings Wecker oder Wader verglichen. Geschmeichelt fühlt sich Lari da schon, wiegelt aber gleich ab. "Die können den Zeigefinger erheben. Ich höchstens den Mittelfinger", sagt Lari und lacht.
Der Wedding ist sein Zuhause, Lari mag das schroffe und die Direktheit im Kiez. "Hier will ich wohnen bleiben", sagt er. "Das ist Kiez hier, so soll es ewig sein, wir lassen keine Yuppies und keine Nazis rein", singt Lari im Song Wedding bleibt hart! Jedes Konzert ist für den Gute-Laune-Rocker "wie eine große Klassenfahrt". Gemeinsam hinfahren, ein Bierchen am Späthi, und dann volle Stimme voraus auf dem Gitarrenhocker auf der Bühne. In Dutzenden Clubs und Kneipen in Berlin und Umland haben "Lari und die Pausenmusik" (LudP) schon gerockt. Gründonnerstag (nach Redaktionsschluss) spielten sie in der Wabe im Halbfinale beim Berliner Singer/Songwriter Contest Troubadour. Die Kosten für ihr Debüt-Album "Einmischen" haben LudP vom Hutgeld bezahlt. Freunde haben die Fotos, die Studioaufnahmen und die Grafiken für das Cover umsonst gemacht. "Wir wollen mit den CDs nichts verdienen, nur die Unkosten reinkriegen", sagt Lari. Wer sich bei einem rockigen Abend am Tresen einen mischen oder sich einmischen will, ist herzlich willkommen: Record-Release-Party "Einmischen", 26. April, 20 Uhr, im Mastul, Liebenwalder Straße 33. Der Eintritt ist frei, um Hutgeld wird gebeten.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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