Sheriffs für die Parkanlagen
Bezirke bekommen Geld für Parkmanager - Mitte überlegt, wo sie eingesetzt werden

Im Schillerpark in Wedding gibt es eine Plansche, auch ein Einsatzgebiet für einen zukünftigen Parkmanager. | Foto: Dirk Jericho
  • Im Schillerpark in Wedding gibt es eine Plansche, auch ein Einsatzgebiet für einen zukünftigen Parkmanager.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Im Görlitzer Park gibt es seit zwei Jahren einen Parkmanager, der in der Grünanlage unterwegs ist und vor allem den Drogendealern das ungestörte Geschäft vermiesen soll. Jetzt kommen Aufpasser in viele weitere Grünanlagen.

Rot-Rot-Grün hat im Nachtragshaushalt sechs Millionen Euro für den Titel „Umsetzung der Strategie Stadtlandschaft“ beschlossen. Das Geld soll schon 2019 für „ein Pilotprojekt“ in die Bezirke fließen. Nach dem Vorbild im Görlitzer Park in Kreuzberg sollen jetzt auch andere problematische Grünflächen sogenannte Parkmanager bekommen. Rund 500 000 Euro erhält jeder Bezirk. Damit könnten laut Senatsumweltverwaltung rund sechs Stellen finanziert werden. Die Bezirke sollen bis Februar der Senatsverwaltung melden, wo sie Parkmanager einsetzen wollen.

Fast alle Bezirke haben schon konkrete Grünflächen benannt, in denen ein Grün-Sheriff patrouillieren soll. In Friedrichshain-Kreuzberg stehen zum Beispiel der Volkspark Friedrichshain und der Viktoriapark auf der Liste, in Prenzlauer Berg der Mauerpark, in Treptow-Köpenick die Wuhlheide und in Neukölln Hasenheide, Thomashöhe und Lessinghöhe. Aus dem Bezirksamt Mitte gibt es noch keine konkreten Einsatzpläne für die Parkmanager. „Die Senatsverwaltung hat die Bezirke zum nächsten Monat um konkrete Vorschläge zur Umsetzung der Vorhaben gebeten. Sobald diese Abstimmung abgeschlossen ist, können auch weitere Informationen erfolgen“, lässt die zuständige Stadträtin Sabine Weißler (Grüne) über die Pressestelle ausrichten.

„Die Parkmanager sollten in den großen Parks wie im Volkspark Rehberge oder im Großen Tiergarten beginnen“, sagt Taylan Kurt von der Grünen-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Mitte. Er findet die Idee gut und will auf jeden Fall, „dass die Parkmanager vor Ort sind und nicht im warmen Büro sitzen“. Ein Parkmanager könnte auch mehrere kleinere Grünanlagen betreuen, so Kurt. Ob sie aus den Grünflächenämtern kommen oder neu eingestellt werden, ist offen.

Silke Gebel, Fraktionschefin der Grünen im Abgeordnetenhaus, könnte sich vorstellen, dass ältere Mitarbeiter aus den Grünflächenämtern, die nicht mehr körperlich arbeiten können, den Job machen. „Die kennen sich in den Parks am besten aus“, so Gebel. Die Politikern ist Mutter ein vierjährigen Tochter und wohnt am Volkspark Weinbergsweg. Sie ärgert sich jedes Mal über die Hundebesitzer, die dort ihre Tiere trotz Verbot frei herumlaufen lassen.

Dies zu unterbinden und auf die Hundebesitzer einzuwirken, soll eine Aufgabe der Parkmanager sein. Sie sollen dafür sorgen, dass alle im Park miteinander auskommen und Vandalismus sowie Vermüllung verhindern. Drogendealer wird es auch nicht freuen, wenn jeden Tag ein Parkmanager den Park kontrolliert. Laut Kurzbeschreibung des Pilotprojektes soll das Geld nicht nur für die Parkmanager, sondern auch für die „Schaffung der dafür erforderlichen Infrastruktur (Ansprechpunkt usw.)“ sein. Das heißt, die Parkhausmeister bekommen kleine Pavillons? Wenn es regnet, könnten sie darin den Kindern die Natur erklären. Schließlich sind die Gelder für „pädagogisch versiertes Personal“ vorgesehen.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 131× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 461× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 425× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 859× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.