"Völlig inakzeptabel"
CDU kritisiert Pläne für Tempohome in der Ruheplatzstraße

Das Bezirksamt will in der Ruheplatzstraße ein Tempohome für drogenabhängige Flüchtlinge eröffnen. „Völlig inakzeptabel“, kritisiert die CDU-Fraktion. Denn in der Nähe liegen eine Kita und eine Schule.

Im Kiez an der Ruheplatzstraße will das Bezirksamt ein Tempohome aufstellen. Dort sollen obdachlose und drogenabhängige Flüchtlinge unterkommen. Das hat das Bezirksamt Ende Oktober beschlossen. Die Kritik kommt prompt. „Für uns ist diese Entscheidung des Bezirksamts völlig inakzeptabel“, moniert CDU-Fraktionschef Sebastian Pieper. Denn das Umfeld sei „sozial besonders herausfordernd“. In der Nähe liegen die Wedding-Schule, die Kita Wunderland und soziale Einrichtungen. „Statt Drogencontainer vor einer Kita sollte ein angemessener Mix aus Prävention und Repression angewendet werden“, so Pieper.

Außerdem wirft die CDU dem Bezirksamt vor, die Anwohner nicht informiert zu haben. Das sei mehr als fragwürdig. „Ebenso kritikwürdig ist das völlige Ignorieren der Bezirksverordneten in einer so heiklen politischen Frage.“ Für den sozialpolitischen Fraktionssprecher Benjamin Fritz wiederum ist „völlig unverständlich, auf welcher Rechtsgrundlage das Bezirksamt an diesem Standort obdachlosen und drogenabhängigen Geflüchteten eine Infrastruktur errichtet“. Hätten doch nicht alle Flüchtlinge einen Aufenthaltsstatus, seien zum Teil in anderen Bezirken gemeldet und fielen somit nicht in die Zuständigkeit von Mitte. „Gerade vor dem Hintergrund der beginnenden Kältesaison und der Herausforderung der Covid-19-Pandemie, in der die bezirklichen Ressourcen so knapp bemessen sind, ist dieses Vorgehen nicht nachvollziehbar.“ Nähere Details etwa zur geplanten Eröffnung und Dauer des Tempohomes oder wie viele Flüchtlinge dort betreut werden sollen, nennt das Bezirksamt auf Nachfrage nicht. Im Rathaus verweist man auf den „Planungs- und Abstimmungsprozess“, in dem sich das Bezirksamt gerade befinde. Fakt sei aber, dass die Kirchengemeinde den zum Jahresende auslaufenden Mietvertrag mit der Kontaktstelle des Vereins Fixpunkt für suchtkranke Menschen nicht verlängert habe. „Für dieses, für den Leopoldplatz unabdingbare Angebot wird dringend ein temporärer Ersatzstandort benötigt“, heißt es. Fixpunkt muss seine Räume in der Nazarethgemeinde am Leopoldplatz bis Jahresende für eine Kita räumen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

53 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 224× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 186× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 571× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.163× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.