Grünen-Politiker Daniel Gollasch will zweiten Schillerpark in Neukölln verhindern

Daniel Gollasch hat bei einem Aktionstag am 21. April Bäume und Sträucher auf dem Schulhof der Gottfried-Röhl-Grundschule am Schillerpark gepflanzt.
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  • Daniel Gollasch hat bei einem Aktionstag am 21. April Bäume und Sträucher auf dem Schulhof der Gottfried-Röhl-Grundschule am Schillerpark gepflanzt.
  • hochgeladen von Manuela Frey

Wedding. In Neukölln könnte ein neuer Park den Namen Schillerpark bekommen. Das behauptet zumindest Weddings Grünen-Direktkandidat für die Parlamentswahl im September, Daniel Gollasch.

Erst hat er monatelang für den Erhalt des Cafés Leo auf dem Leopoldplatz gekämpft, jetzt will Gollasch bei den Weddingern erneut mit einem Kiezthema punkten. Nach seiner Protestkampagne „Café Leo muss bleiben!“ (erfolgreich beendet), macht er nun auf seiner Website mit „Hände weg vom Schillerpark. Neukölln go home!“ erneut markige Kampfansagen. „Ausgerechnet Neukölln“ schicke sich an, „uns Weddinger*innen den Schillerpark streitig zu machen“, behauptet Gollasch. „Der Schillerpark. Ganz klar Wedding. Seit 1913“, posaunt der Grüne. „In dieser Stadt gibt es nur einen Schillerpark. Im Wedding. Und das soll auch so bleiben.“

Auf den Busch geklopft

Grund für Gollaschs Lokalgefecht ist ein Namenswettbewerb für eine neue Grünfläche, die im Neuköllner Quartiersmanagementgebiet Schillerpromenade entsteht. Wegen der Lage des zukünftigen Parkes im Schillerkiez am Ende der Schillerpromenade gibt es einen Vorschlag, den Park Schillerpark zu nennen. Allerdings wurde der Name vom Quartiersrat von insgesamt 86 Vorschlägen nur auf Platz 3 gewählt. Gewonnen hat der Name Olga-Benario-Park. Wenn die ehemalige Friedhofsfläche, die umgebaut werden soll, einen Namen bekommt, dann wohl den der jüdischen Kommunistin, glaubt auch Quartiersmanager Oliver Heimes. Den zweiten Preis erhielt der Vorschlag, den Park nach der Berliner Schauspielerin und Tänzerin Anita Berber zu benennen.

Wer über den neuen Parknamen überhaupt entscheidet, ist im Neuköllner QM-Büro auch nicht klar. Die drei Vorschläge wurden zunächst zur „wohlwollenden Prüfung“ ins Büro von Bausenator Andreas Geisel (SPD) geschickt. Seine Behörde baut den Park, den der Bund als Ausgleichsmaßnahme für den A 100-Bau bezahlen muss. Noch gehört der ehemalige St. Thomas Friedhof dem evangelischen Friedhofverband. Der Bund muss das sechs Hektar große Areal erst noch kaufen. Und wäre dann auch zuständig für die Namensgebung, wie Geisels Sprecher Martin Pallgen sagt. „Grundsätzlich hält unser Haus Doppelnennungen eher für unglücklich. Der Schillerpark in Wedding ist einer der wichtigen Berliner Volksparks. Einen zweiten auch so benennen, würde sicherlich zu Verwirrung führen“, so Pallgen. Quartiersmanager Oliver Heimes hingegen meint, „dass Berlin auch einen zweiten Schillerpark verkraften würde“.

"Hände weg"

Dass der neue Neuköllner Park tatsächlich Schillerpark heißen wird, ist eher unwahrscheinlich. Aber im Wahljahr kann man ja schon mal auf den Busch klopfen, findet Gollasch. Und gibt die Parole aus: „Hände weg vom Chillerpark, Neukölln go home!“ Wie auch immer Neukölln nach Hause gehen soll. DJ

Daniel Gollasch hat bei einem Aktionstag am 21. April Bäume und Sträucher auf dem Schulhof der Gottfried-Röhl-Grundschule am Schillerpark gepflanzt.
Wedding vs. Neukölln. Daniel Gollasch kämpft um den Schillerpark. Foto: Grüne Mitte | Foto: Grüne Mitte
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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