Kinderfarm-Wohnung muss geräumt werden

Siegfried Kühbauer vor der "Zivi"-Wohnung. Er will weiter darum kämpfen. | Foto: Regina Friedrich
  • Siegfried Kühbauer vor der "Zivi"-Wohnung. Er will weiter darum kämpfen.
  • Foto: Regina Friedrich
  • hochgeladen von Regina Friedrich

Wedding. Es ist der vorerst letzte Höhepunkt im monatelangen Rechtsstreit zwischen dem Bezirksamt Berlin Mitte und Siegfried Kühbauer, dem ehemaligen Chef der Kinderfarm an der Luxemburger Straße.

Am 7. Dezember erging vom Amtsgericht Wedding das Urteil, dass Siegfried Kühbauer die von ihm bewohnte „Zivi-Wohnung“ auf dem Gelände der früheren Kinderfarm räumen muss.

Für die neue Jugendstadträtin Dr. Sandra Obermeyer (parteilos, Die Linke), die am Tag der Verhandlung noch gar nicht im Amt war, hat das Urteil den Standpunkt des Bezirksamtes bestätigt. Siegfried Kühbauer muss die Wohnung verlassen. Er hatte sie angemietet, nachdem der Kinderfarm im vergangenen Jahr gekündigt worden war und sie am 20. Juli dieses Jahres geräumt werden sollte. Vorangegangen war ein Streit um Fördermittel, die nach Ansicht des Bezirksamtes nicht korrekt abgerechnet wurden und die sie nun zurückgefordert.

Das sieht Siegfried Kühbauer anders. Er hatte die Weddinger Kinderfarm vor 33 Jahren mit aufgebaut und sieht jetzt sein Lebenswerk zerstört. Vor allem wegen der Kinder und ihrer Familien, die seit Jahren auf den Hof kommen, will er weiter kämpfen. Und weil er sich und den Verein Weddinger Kinderfarm zu Unrecht kriminalisiert sieht. „Mit der Räumung wurden wir ohne entsprechendes Urteil enteignet, denn aus unserer Sicht gehören uns alle Gebäude auf dem Gelände.“ Er habe einen rechtmäßigen Mietvertrag und will deshalb bleiben. Daran ändere auch das Urteil nichts, denn für ihn muss noch geklärt werden, wer der eigentliche Beklagte ist, er oder der Verein.

Die Jugendstadträtin hofft hingegen, dass sich die Situation endlich normalisiert. Sie hätte sich eine Lösung durch Gespräche gewünscht, aber letztendlich sei das Bezirksamt gezwungen gewesen, die Ansprüche durchzusetzen. Auch, damit die neuen Betreiber des jetzt Kinderbunten Bauernhofes in Ruhe arbeiten können.

Siegfried Kühbauer aber will weitermachen und sich mit seinem Anwalt beraten. Das Urteil des Amtsgerichtes Wedding ist noch nicht rechtskräftig.ReF

Autor:

Regina Friedrich aus Wilmersdorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 107× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 778× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 96× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.