Mitte lehnt MUFs ab: Bezirk will Flüchtlinge in Wohnungen unterbringen

Die zwei vom Senat geplanten Modularen Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF) an der Triftstraße (auf dem Areal des Parkhauses der Beuth Hochschule) und an der Putbusser Straße (ehemaliges Diesterweg-Gymnasium) will der Bezirk nicht. Er will dem Senat ein Alternativkonzept vorschlagen.

Auf die neuen Standorte habe sich der Senat in Abstimmung mit den Bezirken geeinigt, teilte die Senatssozialverwaltung zu den neuen MUF-Standorten mit. Doch Bau- und Sozialstadtrat Ephraim Gothe (SPD) will „keine Unterkünfte, sondern Wohngebäude“. Außerdem sollen pro Standort „maximal 250 Personen“ untergebracht werden. Der Senat plant pro Bezirk zwei neue MUFs. Die Häuser, in denen jeweils etwa 500 Flüchtlinge untergebracht werden können, haben eine Lebensdauer von mindestens 60 Jahren und sollen später, wenn sie nicht mehr für Flüchtlinge benötigt werden, als normale Wohnungen genutzt werden.

Gothe setzt auf die Vermittlung der rund 22 000 statusgewandelten Flüchtlinge, also die mit Aufenthaltsrecht, in den normalen Wohnungsmarkt. Er wirbt bei privaten Vermietern, an Flüchtlinge zu vermieten. „Die eigenen vier Wände sind Motor für Integration und kosten nur ein Drittel der Unterbringung in betreuten Einrichtungen“, heißt es im Bezirkskonzept. Durch die Vermittlung in echte Wohnungen würde Platz für neue Asylbewerber in den bestehenden Heimen frei. Mitte könnte in dieser Legislatur 2155 statusgewandelte Flüchtlinge unterbringen und perspektivisch weitere 1170 Plätze im Neubau schaffen, so Gothe.

Dafür hat der Bezirk acht Wohnungsbauprojekte auf kommunalen Grundstücken mit insgesamt 1120 Wohnungen im Auge, in denen 235 Wohnungen für Flüchtlinge (1170 Plätze) freigehalten werden sollen. Bis 2021 könnten bei sechs weiteren Wohnprojekten, die kurz vor dem Baubeginn stehen, anteilig 130 Wohnungen für 555 Flüchtlinge entstehen. Über die Wohnungsvermittlung des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks (EJF), das sich für Mitte um anerkannte Flüchtlinge kümmert, will Gothe bis 2021 weitere 800 Personen mit Wohnungen versorgen. Durch den Kooperationsvertrag mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften sind berlinweit pro Jahr 550 Wohnungen für Flüchtlinge zu reservieren. Das sind in dieser Legislatur 2200 Wohnungen; davon anteilig 200 in Mitte mit rund 800 Plätzen.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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