Rathausvorplatz soll Elise-und-Otto-Hampel-Platz heißen

Der Rathausvorplatz wird derzeit neu gestaltet. Er könnte noch in diesem Jahr in Elise-und-Otto-Hampel-Platz benannt werden. | Foto: Dirk Jericho
  • Der Rathausvorplatz wird derzeit neu gestaltet. Er könnte noch in diesem Jahr in Elise-und-Otto-Hampel-Platz benannt werden.
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Wedding. Die Geschichte des Weddinger Ehepaares Elise und Otto Hampel hatte soeben auf der Berlinale Leinwandpremiere. Jetzt soll der Rathausvorplatz nach den Nazigegnern benannt werden.

„Jeder stirbt für sich allein“ heißt der 1947 erschienene Roman von Hans Fallada. In der jüngsten Adaption des Stoffes spielen Stars wie Emma Thompson, Brendan Gleeson und Daniel Brühl die Hauptrollen. Im Film wie in Falladas Roman heißen die Eheleute Quangel. Die Zwei gab es wirklich. Die Eheleute Elise und Otto Hampel wohnten in der Amsterdamer Straße 10 und hatten, nachdem Elises Bruder gefallen war, zwei Jahre lang mit Flugblättern gegen Hitler und seinen Krieg gekämpft. Die Nazigegner wurden verraten, von der Gestapo aufgespürt, verhaftet und von Freislers Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Beide wurden am 8. April 1943 in Plötzensee durch das Fallbeil hingerichtet.

Jetzt kommt Bewegung in die Sache

Der Kinostreifen bringt jetzt auch Bewegung in die seit Jahren festgefahrene Diskussion um die Benennung des Rathausvorplatzes. Die BVV hatte bereits im Sommer 2014 beschlossen, den Rathausvorplatz in der Müllerstraße 147 in Elise-und-Otto-Hampel-Platz zu benennen. Doch die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), der der Rathausturm (das heutige Jobcenter) und der Vorplatz gehören, wollte das bisher nicht. Die BIM argumentierte immer mit Orientierungsschwierigkeiten der Jobcenter-Kunden, wenn die Adresse geändert wird. „Wenn das Bezirksamt beschließt, dass es die Benennung tatsächlich will, werden wir den nächsten Schritt einleiten“, so BIM-Sprecher Christian Breitkreutz.

BIM will Antrag stellen

Die BVV hat im November das Bezirksamt aufgefordert, der BIM „ein positives Signal hinsichtlich einer Zustimmung im Falle eines erneuten Antrags zu geben“. Kulturstadträtin Sabine Weißler (Grüne) hat im Januar BIM-Chef Sven Lemiss schriftlich gebeten, einen Antrag auf Benennung zu stellen. Der für das Straßenamt zuständige Stadtrat Carsten Spallek (CDU) habe mitgeteilt, „dass fachliche Bedenken einer Umsetzung nicht entgegenstehen“, so Weißler an Lemiss. „Wir reagieren erst, wenn es einen BA-Beschluss dazu gibt“, sagt Christian Breitkreutz. Und den gebe es eben noch nicht. Wie Sabine Weißler sagt, will sie noch im Februar eine Beschlussvorlage ins Bezirksamt einbringen. Darin wird die BIM gebeten, einen Antrag auf Benennung zu stellen. „Der Antrag wird von den zuständigen Ämtern mit dem Ziel der Umsetzung geprüft“, heißt es in Weißlers BA-Vorlage. Ob das der BIM reicht? Breitkreutz will einen klaren Beschluss pro Benennung. „Wir stellen keinen Antrag, der dann wieder zurückgezogen werden muss.“ Weißler ist sich sicher, dass sie mit ihrer Formulierung den „gordischen Knoten durchschlagen hat.“ Den Text habe sie mit der BIM abgestimmt. DJ

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Dirk Jericho aus Mitte

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