Doppelt so viele Stadtteilmütter
Senat will 300 Stellen durch neues Landesprogramm dauerhaft finanzieren

Sandra Scheeres (SPD), Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, will das Angebot der Stadtteilmütter weiter ausweiten. Dazu wurde das neue Landesprogramm Stadtteilmütter gestartet.

Sie haben selbst keine deutschen Wurzeln und helfen ihren Landsleuten bei der Integration und allen Problemen rund um die Familie. Seit 2004 gibt es die sogenannten Stadtteilmütter, die Familien mit ausländischen Wurzeln helfen. „Wir wollen die Erfolgsgeschichte der Stadtteilmütter nicht abreißen lassen. Im Gegenteil, wir brauchen noch mehr Stadtteilmütter und zwar in ganz Berlin, denn es gibt viele Familien, die Unterstützung benötigen“, sagt Sandra Scheeres bei der Vorstellung des neuen Landesprogramms. Es sichert die dauerhafte Finanzierung und sieht die sukzessive Ausweitung des Angebots in ganz Berlin vor. Bis 2025 soll die Zahl der Stadtteilmütter verdoppelt werden. Der Senat hat das Landesprogramm in der vergangenen Woche beschlossen. Es startet zum Jahresbeginn 2020. Bis einschließlich 2024 belaufen sich die erwarteten Ausgaben auf insgesamt 43 Millionen Euro.

Die Stadtteilmütter stellen Kontakte zu Behörden her und beraten zu Fragen rund um die Familie. „Sie tragen so zur Integration und Teilhabe von Menschen aus anderen Kulturen bei. Wenn es um Kindererziehung, Sprachförderung, Bildungsweg und einen gesunden Lebensstil geht, können Stadtteilmütter Brücken bauen und wesentliche Informationen und Werte vermitteln“, so Scheeres. Seit 2004 werden Stadtteilmütter in Kursen fit gemacht und in den Problemvierteln eingesetzt. Aktuell sind 157 Stadtteilmütter aktiv, davon 148 in Brennpunktkiezen in Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Neukölln. In den anderen neun Bezirken gibt es im Rahmen eines Modellprojekts jeweils eine Stadtteilmutter, die an einem Familienzentrum angestellt ist.

Nach Tarif entlohnt 

Über das Landesprogramm sollen bis 2025 rund 300 Stadtteilmütter-Stellen finanziert werden. Bisher wurden sie über verschiedene Programme bezahlt, unter anderem über das Landesrahmenprogramm Integrationslotsen oder durch bezirkliche Gelder. Weil einige Programme ausgelaufen sind oder bald eingestellt werden, war die Arbeit der Stadtteilmütter stark gefährdet. Das Landesprogramm gebe Planungssicherheit und eine langfristige Perspektive, so Scheeres. Neu ist auch, dass die Stadtteilmütter jetzt nach Tarif entlohnt und sozialversicherungspflichtig angestellt werden.

Die Qualifizierung umfasst rund 200 Stunden Theorie und 50 Praxisstunden und wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Zur Verteilung der Stadtteilmütter wird künftig der Bedarf der verschiedenen Bezirksregionen ermittelt. Richtgrößen sind zum Beispiel die Zahl der Kinder unter zwölf Jahren mit Migrationshintergrund pro Region sowie die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen im Hinblick auf Sprachentwicklung und Gesundheit der Kinder.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 651× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 937× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 911× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.277× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.