Auf dem Leopoldplatz soll ein Kiezgarten entstehen
Nach Stasi-Passierscheinstelle und Seniorenklub jetzt also ein Stadtgarten. Auf der Brachfläche des vor einem Jahr abgerissenen Flachbaus in der Schulstraße 118 soll ein "Bürgergarten" als interkultureller Garten entstehen. Kiezaktivisten von den Initiativen Maxstraße 14, Runder Tisch Leopoldplatz, Quartiersrat, Himmelbeet oder Stadtteilvertretung Müllerstraße sollen das Projekt umsetzen und ein Konzept für einen interkulturellen Garten erarbeiten. Anwohner könnten sich über Pflegepatenschaften um die Beete kümmern. "Wir würden da gern mitmachen", sagt Anja Manzke vom Gemeinschaftsgarten Himmelbeet schräg gegenüber. Das Gartenprojekt soll aber anders sein als im Himmelbeet, wo Interessierte Beete für eine Saison pachten können. "Jugendliche und Senioren könnten zusammenarbeiten", sagt Manzke. Noch sei alles ganz am Anfang, erste Gespräche mit Kiezaktiven in Vorbereitung.Der Bezirk hatte den Flachbau an der Schulstraße 118 Ende vergangenen Jahres wegen Asbestbelastung abgerissen. Für eine Sanierung wollte der Bezirk kein Geld ausgeben. Gegen den Abriss hatte es monatelang massive Proteste gegeben. Der Klub war mit rund 20 000 Besuchern jährlich einer der beliebtesten im Bezirk. Das Haus an der Ecke Maxstraße war von 1972 bis zur Wende eines von fünf sogenannten "Büros für Besuchs- und Reiseangelegenheiten (BfBR) in Berlin (West)" der Stasi. Wer in den Osten wollte, musste sich hier in der Passierscheinstelle seine Ein- und Ausreisekarte holen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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