Bezirk baut Integrationsprojekt "Die Brücke" weiter aus
Mit diesem Verwaltungsdeutsch meinen die Behörden Menschen nichtdeutscher Herkunft, die von allein nicht an die für sie vorgesehen Fördertöpfe finden. Seit 2005 helfen ihnen dabei ehemals selbst arbeitslose Migranten, die zu sogenannten Integrationslotsen ausgebildet wurden. Denn die Zielgruppe, so heißt es in der Projektbeschreibung des Lotenprojektes "Die Brücke", nehmen die staatlichen Leistungen "aus Unkenntnis, mangelnder Wertschätzung oder Scheu vor Ämtern in nur unzureichendem Ausmaß in Anspruch." Mittlerweile gibt es im Bezirk 44 Lotsen sowie 16 Mentoren in sechs Lotsenbüros in Wedding, Gesundbrunnen, Moabit und Tiergarten. Sie sprechen zehn verschiedene Sprachen und helfen ihren Landsleuten, die richtigen Förderungen und Sozialleistungen zu bekommen. Die Lotsen beraten, helfen beim Ausfüllen von Anträgen, besuchen Familien zu Hause und begleiten Migranten ohne Deutschkenntnisse auch zum Amt. "Die Lotsen bringen ihre eigene Lebens- und Integrationserfahrung ein und helfen so, die Distanz zwischen Zugewanderten und der öffentlichen Verwaltung zu verringern", heißt es. Das Lotsenprojekt wird vom Bezirksamt und dem Arbeitsamt gefördert.Wie Bürgermeister Christian Hanke (SPD) mitteilt, werden ab November aus dem Landesprogramm zehn weitere Stellen für Koordinatoren und fest angestellte Lotsen eingerichtet. Als "Vision" bezeichnet Hanke den damit verbundenen "Übergang von einer Anlaufstelle hin zu einer Beratungseinrichtung". Die zusätzlichen Koordinatoren sollen die Angebote auch in Familienzentren, Schulen und Stadteileinrichtungen ausbauen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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